Startseite Wirtschaft Millionenpleite einer bekannten Glasfaser-Firma – 112 Mitarbeiter betroffen

Millionenpleite einer bekannten Glasfaser-Firma – 112 Mitarbeiter betroffen

von Max

„PHP MANAGEMENT ist Ihr Partner für Tiefbauprojekte, Rasches Verlegen verschiedenster Leitungen (z.B.: Glasfaser/ Strom/ Wasserleitungen uvm.) Sanieren von Straßen, Bankette und Wegen. Wir arbeiten rasch, qualitativ hochwertig und zuverlässig mittels innovativer Technologie“, heißt es auf der Firmen-Homepage.

Die Rede ist von der PHP Management GmbH mit Sitz in Graz. Sie hat laut AKV, Creditreform und KSV1870 am Dienstag beim Landesgericht für ZRS Graz einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das Verfahren ist bereits eröffnet worden. 112 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Sie werden ihre Jobs verlieren.

Das Unternehmen wurde erst im Mai 2023 gegründet und hat drei Betätigungsfelder: „Verlegung von Glasfaserleitungen, Katastropheneinsätze/Räumungsarbeiten im Zusammenhang mit Katastropheneinsätzen sowie die Pflege und Wartung von öffentlichen und privaten Flächen. Hauptgeschäftsfeld sind die Verlegung von Glasfaserleitungen und die damit verbundenen Erdbauarbeiten“, heißt es weiters.

Der Hintergrund

„Das Unternehmen wurde von der Speed Connect Austria (Speed Connect Netzwerkerrichtungs GmbH), welche im Eigentum einer britischen Infrastruktur-Investmentgesellschaft steht, welche wiederum Teil einer internationalen Investmentgesellschaft ist, mit der Verlegung von Mikrorohrleitungen für Glasfaserleistungen beauftragt“,  wird im Insolvenzantrag angegeben.  

„Zunächst erfolgte dies auf Basis eines Regievertrages und wurden entsprechend Maschinen und Geräte angeschafft bzw. Personal aufgenommen. So wurde sodann mit der Begründung, dass die Muttergesellschaft der Speed Connect Austria Verhandlungen über den Verkauf der österreichischen Gesellschaft führt, die Regievereinbarung durch eine Pauschalvereinbarung ersetzt, wobei der angebotene Pauschalpreis nicht kostendeckend gewesen sei.“ 

Nach Firmen-Angaben soll das Unternehmen mehrfach „vertröstet worden sein, dass nach Abschluss von Investorengesprächen eine Anhebung des Preises im Raum stünde und für die Übergangsperiode eine Ausgleichszahlung erfolgen solle. Anfang November 2024 soll eine offene Forderung von rund 3,28 Millionen Euro geltend gemacht worden sein, welche offenbar nunmehr strittig ist und nicht gedeckt wurde“, so der AKV.

Schulden und Vermögen

Die Passiva betragen 4,145 Millionen Euro, wovon rund 1,4 Millionen Euro auf Lieferanten entfallen, rund 964.000 Euro auf Dienstnehmerforderungen, rund 825.000 Euro auf Abgabenverbindlichkeiten und 230.000 Euro auf Banken.

Die Aktiva beziffert das Unternehmen mit rund 568.000 Euro. „Die wesentlichen Betriebsmittel sind geleast bzw. wurden im Rahmen eines Mietkaufs erworben. Inwiefern die offenen Kundenforderungen gegenüber der Speed Connect Austria zu Recht bestehen bzw. einbringlich sind, wird sich im Zuge des Verfahrens zeigen“, so der AKV.

Keine Zukunft

Eine Fortführung des Unternehmens sei nicht angedacht, sodass dieses im Rahmen des Insolvenzverfahrens zu zerschlagen sein wird.

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