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Millionenpleite eines bekannten Sägewerks

von Max

„BERGHOLZ ADMONT (vormals Moosbrugger Holz) ist ein Säge- und Hobelwerk mit langer Tradition. Unser Motto ist Verlässlichkeit und Qualität. Wir arbeiten mit einem wunderbaren Rohstoff. Holz ist umweltfreundlich und ein hervorragendes Gestaltungselement, welches sich auch im bearbeiteten Zustand wieder harmonisch in die Natur einfügt.“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Wir beziehen unseren Rohstoff Rundholz aus der Region rund um den Nationalpark Gesäuse. Die gute Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und deren Fachwissen und Flexibilität sind die besten Voraussetzungen für unsere Produktion.“

Und weiters heißt es: „Unsere Kunden sind u.a. Baufirmen, Kommunen, Zimmereien, Tischlereien, Architekten, Dachdecker, Häuslbauer, Hobby – Handwerker, Bildhauer, Gartengestalter und Schwimmteichbauer. Die Produkte verkaufen wir im Detail und an Großkunden. Wir exportieren nach Italien, Deutschland und in die Schweiz.“

Die Rede ist von der Bergholz Admont GmbH, FN 443606m, mit Sitz in Admont. Sie hat am Landesgericht in Leoben einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das bestätigt Günther Moser von Creditreform dem KURIER. Von der Pleite sind laut AKV und KSV1870 rund 100 Gläubiger und 6 Dienstnehmer betroffen. Der primäre Geschäftszweig ist der Betrieb eines Säge- und Hobelwerkes und damit zusammenhängend Brennholzerzeugung sowie Durchführung von Holzbearbeitungsdienstleistungen. 

Die Insolvenzursachen

„Durch einen Maschinenbruch der Sägezentraleinheit kam es zu einem dreimonatigen Produktionsausfall, das hat zu einem Umsatzeinbruch geführt, der nicht wieder wettzumachen war“, so Creditreform. „Da der Betrieb der Anlage viel Strom benötigt, haben die Energiekostensteigerungen der vergangenen Jahre das Budget der Schuldnerin massiv belastet. Die weltweiten Krisen und die schwächelnde Bauwirtschaft haben ebenfalls zu der Abwärtsspirale beigetragen, Kunden sparen mehr, die Auftragslage war mau.“ 

„Trotz Implementierung zweier neuer Geschäftsfelder (Waldbetreuung und Holzbau) sowie der finanziellen Stärkung des Unternehmens durch die Gesellschaftersphäre war eine geplante Umschuldung nicht umsetzbar“, so der AKV.

Schulden und Vermögen

Die Schulden werden laut AKV und Creditreform mit 1,488 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 540.000 Euro auf Lieferanten und 456.000 Euro auf Banken.

Die Aktiva werden laut AKV mit 731.000 Euro beziffert, davon entfällt die Hälfte auf eine Liegenschaft und 300.000 Euro auf den Maschinen- und Fuhrpark sowie das Rohmaterial bzw. Halbfertigprodukte.

 

Die Zukunft

Das Unternehmen soll fortgeführt und den Gläubigern ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme angeboten werden. „Ohne weitere Einsparungen wird das logischerweise nicht gehen“, so Creditreform.

„Die Unternehmensfortführung sollte laut vorgelegter Liquiditätsplanung grundsätzlich selbstfinanzierend sein und auch Überschüsse für die Bedienung des angestrebten Sanierungsplans abwerfen“, so der AKV.

„Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann“, so Brigitte Peißl-Schickmair, vom KSV1870.

 

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