Startseite Kultur Nestroyhof Hamakom: Absurde Sehnsucht nach Geborgenheit

Nestroyhof Hamakom: Absurde Sehnsucht nach Geborgenheit

von Max

Ein Mann namens John Brown lässt sich in eine Privatklinik einliefern, wiewohl ihm nichts zu fehlen scheint. Aber seine Seele ist krank, wie sich herausstellt: Er ist traumatisiert vom Krieg, die Umwelteinflüsse machen ihm zu schaffen, er sehnt sich nur nach Geborgenheit.

Ingrid Lang dehnte das kurze, erstaunlich zeitgenössische Stück auf 90 packende Minuten aus – und betonte das Absurde wie Kafkaeske. Sebastian Pass erscheint mit einer Reisetasche voll Geld: Sein Patient hat lange gespart, um sich für einen Sommer den Frieden leisten zu können. Und das bis in die Haarspitzen angepasste Personal in Camouflage-Uniformen (darunter Johanna Wolff als Maggie) beobachtet ihn in einem mit Argusaugen. 

Mit der Zeit baut sich Brown, zum Korbflechten animiert, ein Nest – es gleicht dem Zimmer (tolle Bühne von Vincent Mesnaritsch). Dann bricht die Mauer ein, die Würmer kommen – und Lang singt „Us and Them“ von Pink Floyd in einer grandiosen Fassung (von Sebastian Seidl und Karl Stirner). Das passt. Denn Stoppard schrieb ein Hörspiel zu deren Album „Dark Side of the Moon“. Und so hat sich Mister Brown wieder zu fügen.

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