Startseite Kultur Nono, Schönberg und Bruckner: Ingo Metzmacher würdigt Jubilare

Nono, Schönberg und Bruckner: Ingo Metzmacher würdigt Jubilare

von Max

Von: Susanne Zobl

100 Jahre Luigi Nono, 150 Jahre Arnold Schönberg und 200 Jahre Anton Bruckner – diesen drei Jubilaren widmeten die Wiener Symphoniker den Beginn ihrer Saison im 125. Jahr ihres Bestehens im Konzerthaus.

Dafür stand der richtige Mann am Pult: Ingo Metzmacher gab mit Nonos „Variazioni canoniche sulla serie dell’op. 41 di Arnold Schönberg“ einen aufwühlenden Auftakt. Dass dem ersten offiziellen Werk des Komponisten, seines späteren Schwiegervaters (Schönberg heiratete 1955 dessen Tochter Nuria) die „Ode auf Napoleon Bonaparte“ zugrunde lag, mag man als Pointe der Historie sehen. 

Metzmacher, Spezialist für Nono, arbeitete mit der kleinen Besetzung die Essenz dieses Werks akkurat heraus. Verstörend spannend, feinst ausbalanciert, ließ er diese Motive schwebend ineinander übergehen. Die geforderten Bläser-Solisten, Sopransaxofon inklusive, agierten bravourös.

Das Verblüffende aber Metzmachers erfrischender Blick auf Bruckners 9. Symphonie in d-Moll. Die soll der Komponist dem „lieben Gott“ gewidmet haben. Metzmacher changierte genuin zwischen dem Gigantischen und dem Feingliedrigen in dieser fragmentarisch gebliebenen „Neunten“. Präzise formte er die maschinellen Marschrhythmen, er ließ das Monumentale des Kopfsatzes spüren, brachte die Streicher samtig zum Klingen. Das Scherzo geriet nahezu filigran. Im finalen Adagio entfachte er einen fulminanten Klangrausch, der an Wagner denken ließ. Jubel!

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