„Aus heutiger Sicht haben wir kein Interesse an Ausschreibungen in Österreich. Unser klarer Fokus liegt auf internationalen Wachstumsmärkten. Wir wachsen und investieren in den großen europäischen Märkten wie UK, Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland aber auch in Übersee wie etwa Nord- und Südamerika“, erklärt Krenn gegenüber dem KURIER.
Der Konzern scheint das Interesse an Österreich verloren zu haben, nur noch die Zentrale und eine Produktion sind hier. An den Lotterien hält Novomatic knapp zehn Prozent. Zu Jahresbeginn wurde der Verkauf der österreichischen Tochter Admiral an den deutschen Wettanbieter Tipico bekannt. Das bedeutet den Ausstieg aus dem Betrieb von Automaten-Casinos und dem Wettgeschäft.
Die Ausschreibung für die Konzessionen, die derzeit alle von der Casag gehalten werden, liegt fertig im Finanzministerium. Bis zur Vergabe wird es aber dauern. Es dürften sich etliche Interessenten bewerben, die jede Entscheidung beeinspruchen werden.
Projekte in der Pipeline
Das Finanzministerium hat keine Doppelrolle mehr als Eigentümer und Aufsicht. Die Staatsholding ÖBAG, in der auch die 33 Prozent an der Casag geparkt sind, wandert ins Wirtschaftsministerium zu Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) will die lange geplante unabhängige Glücksspielbehörde installieren, die Türkis-Grün nicht auf die Reihe brachte. Das dürfte sich für die Vergabe aber zeitlich nicht ausgehen.
Statt sich in den Auseinandersetzungen um die Konzessionen zu matchen, fokussiert sich Novomatic international. „Erst kürzlich haben wir mit der geplanten Übernahme einer der führenden Casinogruppen in Frankreich – übrigens eine der größten Glücksspielregionen Europas – einen weiteren Meilenstein für unser internationales Wachstum gesetzt“, betont Krenn. Man sei mit 26.000 Mitarbeitern und der Präsenz in 120 Ländern „einer der führenden und größten Gaming-Technologiekonzerne der Welt. Wir haben schon die nächsten internationalen Projekte in der Pipeline und werden mit unserer klaren Wachstumsstrategie unsere führende Position auf den weltweiten Gaming-Märkten stärken und ausbauen“, kündigt Krenn an.