Es sind alarmierende Zahlen, die die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bekanntgibt: Nach dem Negativergebnis von beinahe 400 Millionen Euro Minus im Jahr 2023 sagt die Gebarungsvorschaurechnung der ÖGK auch für 2024 und die Folgejahre immer deutlichere Verluste voraus.
Bis zum Jahr 2028 sind weitere Verluste von über 4 Milliarden Euro in der Vorschaurechnung eingepreist.
Mitverantwortlich dafür macht die Kasse die Kassenfusion, die unter Türkis-Blau erfolgte: Sie hat nicht wie angekündigt eine Milliarde Euro gebracht, sondern den Beitragszahlern im Gegenteil bis 2028 1,7 Mrd. Euro entzogen.
ÖGK-Obmann Andreas Huss dazu: „Die offizielle Vorschaurechnung zeigt, dass die ÖGK auch in den nächsten Jahren strukturell im Minus steckt. Das beweist, dass das Krankenkassensystem in einer Zeit mit Bevölkerungswachstum, älter werdender Bevölkerung, größerem Aufgabenspektrum auch durch die nötige Spitalsentlastung zusätzliches Geld braucht.“
Die ÖGK habe seit Bestehen die Leistungen immer mehr ausgebaut, allen voran mit zusätzlichen Primärversorgungseinheiten.
Ruf nach mehr Geld für Leistungsausbau
Gleichzeitig würden nicht ausreichend Mittel für die Verlagerung der Leistungen von den Spitälern in den niedergelassenen Bereich bereitgestellt: „Im Finanzausgleich wurde zwar von einer deutlichen Ambulantisierung der Versorgung gesprochen, aber der Grundsatz, dass das Geld der Leistung folgen muss, wurde nicht realisiert. Obwohl die Belagstage in den Krankenhäusern in den letzten zehn Jahren um bis zu 30 Prozent zurückgegangen sind, bekamen die Spitäler doppelt so viel Geld wie die niedergelassene Versorgung“, sagt Huss. „Die kommende Regierung muss die bereits beschlossenen Priorisierungen nun endlich auch mit den nötigen Geldmitteln hinterlegen.“
Er wiederholt seine Forderung nach jährlich mindestens einer Milliarde Euro zusätzlich – durch die Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrags des Staates für Pensionisten.