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Österreich hat seine Ressourcen aufgebraucht

von Max

Zusammenfassung

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  • Österreich hat am 29. März seinen nationalen ‚Overshoot Day‘ erreicht, was bedeutet, dass die natürlichen Ressourcen für das Jahr aufgebraucht sind.
  • Die Berechnungsmethode für den Ressourcenverbrauch wurde geändert, was zu einer Anpassung des ökologischen Fußabdrucks führte, ohne dass der reale Konsum zwangsläufig gestiegen ist.
  • Greenpeace kritisiert den ökologischen Fußabdruck, da er Aspekte wie Wasserverbrauch und Biodiversität unzureichend abbildet, bleibt aber ein bekannter Indikator für ökologische Nachhaltigkeit.

Österreich hat seine natürlichen Ressourcen in diesem Jahr bereits am 29. März aufgebraucht und begeht so an diesem Tag seinen nationalen „Overshoot Day“ – im Vorjahr fiel dieses Datum auf den 7. April. Für den jährlichen Erderschöpfungstag eines jeden Landes berechnen Experten des „Global Footprint Network“, wann auf Basis der „Biokapazität“ und des ökologischen „Bedarfs“ an Ressourcen weltweit die Pufferkapazitäten der Erde überstiegen werden.

Österreich liegt bei dem Ranking des Ressourcenverbrauchs wieder ganz vorne. Am wenigsten Rücksicht auf die Reserven der Erde nahm übrigens Katar, wodurch der Staat bereits am 6. Februar seinen „Overshoot Day“ hinter sich hatte. Österreichs Abschneiden bezeichnete Greenpeace als einen alarmierenden Weckruf: „Wir leben auf viel zu großem Fuß – auf Kosten von Klima, Natur und künftigen Generationen. Wir müssen jetzt handeln und raus aus der Verschwendungswirtschaft, rein in ein System, das Klima und Natur schützt und verantwortungsvoll mit knappen Ressourcen umgeht“, so die Sprecherin der NGO, Ursula Bittner.

Geänderte Berechnungsmethode

Während der Welterschöpfungstag für Österreich am 7. April einem Verbrauch von 3,7 Erden bedeutete, stieg der rechnerische Verbrauch heuer auf rund 4,1. Jedoch wurde für die Berechnung des Jahres 2025 die Methode verändert, weshalb die Vergleichbarkeit erschwert wurde, berichtet Greenpeace. Diese Veränderung bedeutet nicht, dass Österreich plötzlich deutlich mehr Ressourcen verbraucht hat – sondern liegt vor allem an einer geänderten Berechnungsmethode:

Unter anderem wurde heuer die CO2-Zuordnung zu internationalen Warenströmen angepasst. Dadurch steigt laut der NGO der berechnete Fußabdruck von Ländern wie Österreich, ohne dass sich der reale Konsum zwangsläufig verändert hat. Auch die Welterschöpfungstage vergangener Jahre werden rückwirkend neu berechnet – und könnten sich entsprechend verschieben. Der diesjährige Welterschöpfungstag wird jedenfalls am 24. Juli begangen und der letzte nationale „Overshoot Day“ fällt am 17. Dezember auf das positive Schlusslicht Uruguay.

Grenzen des ökologischen Fußabdrucks

Unter „Biokapazität“ fallen dabei biologisch produktive Flächen und Gewässer eines Landes oder weltweit (z. B. Wälder, Ackerland, Weiden, Fischgründe, bebaute Flächen), während der ökologische „Bedarf“ jene Fläche ausmacht, die nötig ist, um den Konsum eines Landes oder der Welt zu decken. Darunter fallen pflanzenbasierte Lebensmittel und Fasern, tierische Produkte, Fischereiprodukte, Holz und andere Waldprodukte, Fläche für Infrastruktur und Siedlungen und Wälder zur Aufnahme von CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen.

Greenpeace gibt beim Modell des ökologischen Fußabdrucks jedoch unter anderem zu bedenken, dass hier etwa Produktivität einseitig bewertet werde. „Hohe Erträge pro Fläche würden als positiv gewertet, auch wenn dabei negative Umweltwirkungen (z. B. Pestizideinsatz, Bodenerschöpfung) ausgeblendet werden – intensive Monokulturen schneiden dadurch besser ab als ökologischer Landbau“, schrieb die NGO. Auch eigne sich der Hektar-Ansatz nicht zur Abbildung von Wasserverbrauch, Biodiversität, Abfällen, nicht-erneuerbaren Ressourcen oder toxischen Substanzen. Trotzdem seien der Welterschöpfungstag und der ökologische Fußabdruck die bekanntesten Indikatoren zur Vermittlung ökologischer Nachhaltigkeit und der physischen Begrenztheit des Planeten.

Mehrere Gruppen der österreichischen Klima- und Umweltbewegung weisen am Samstag anlässlich des „Overshoot Days“ mit einer Kundgebung am Christian-Broda-Platz (13.00 – 15.00 Uhr) in Wien-Mariahilf auf die sich verschlimmernde Ressourcenverschwendung hin. Angekündigt wurden von den beteiligten Gruppen wie Extinction Rebellion, Parents For Future oder LobauBleibt Reden und künstlerische Beiträge, die auf die dramatische ökologische Situation hinweisen sollen.

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