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Österreich zieht an Norwegen vorbei! » abseits.at

von Max

In der Saison 2024/25 liefern wir euch wieder regelmäßige Updates zur UEFA-Fünfjahreswertung und was die Entwicklungen in den Europacup-Wochen für die österreichischen Klubs und ihre europäischen Ambitionen bedeuten.

Nach jetzigem Stand (29.11.2024) sieht die neuralgische Zone in der UEFA-Fünfjahreswertung wie folgt aus:

9. Tschechien (41,850)
10. Türkei (40,100)
11. Österreich (33,600)
12. Norwegen (33,250)
13. Griechenland (32,500)
14. Schottland (31,900)
15. Schweiz (31,775)
16. Dänemark (31,575)
17. Israel (31,125)

Das ist die Range, die wir für die weitere Europacupsaison beobachten müssen. Für Österreich ist es meistens gut, wenn Klubs aus diesen Ländern in Europa ausscheiden oder keine Punkte holen.

Ergebnisse dieser Woche:

9. Tschechien – 41,850 (+800)

Tschechien spielte einmal mehr eine sehr solide Runde: Sparta Prag ging zwar in der Champions League mit 0:6 gegen Atlético Madrid unter und Slavia Prag verlor in der Europa League mit 1:2 gegen Fenerbahce, was auch für den direkten Vergleich mit der Türkei ungünstig ist, aber die tschechischen „Underdogs“ Viktoria Pilsen und Mlada Boleslav rückten das Bild überraschend gerade. Die Pilsener gewannen mit 2:1 in Kiev und Mlada Boleslav besiegte Betis Sevilla in der Conference League sensationell mit 2:1.

Nächste Runde:
CL: Feyenoord – Sparta Prag
EL: Slavia Prag – RSC Anderlecht
EL: Viktoria Pilsen – Manchester United
CO: Mlada Boleslav – Jagiellonia Bialystok

10. Türkei – 40,100 (+800)

Die Türken holten genauso viele Punkte wie Tschechien, wodurch es im Kampf um Platz 9 diese Woche eine Pattstellung gibt. Galatasaray trennte sich mit einem 1:1 von AZ Alkmaar, Fenerbahce besiegte Slavia Prag auswärts mit 2:1 und in der Conference League holte Istanbul Basaksehir ein enttäuschendes 1:1 gegen Petrocub. Einzig Besiktas verlor: Die Schwarz-Weißen verloren zu Hause überraschend mit 1:3 gegen Maccabi Tel Aviv.

Nächste Runde:
EL: Malmö FF – Galatasaray
EL: Fenerbahce – Athletic Bilbao
EL: Bodö/Glimt – Besiktas
CO: Istanbul Basaksehir – 1. FC Heidenheim

11. Österreich – 33,600 (+600)

Österreich zieht an Norwegen vorbei und sichert sich nun erfreulicherweise zwischenzeitlich Rang elf in der Wertung! Sturm Graz hatte mit dem 1:0-Sieg über Girona den Löwenanteil an diesem Etappenerfolg. Rapid holte mit dem 1:1 gegen die Shamrock Rovers zwar auch Punkte, kann aber trotzdem nicht zufrieden sein. Salzburg war beim 0:5 in Leverkusen chancenlos und der LASK enttäuschte mit dem 1:2 bei Banja Luka erneut. Die kommende Woche wird jedoch sehr schwierig: Die österreichischen Klubs spielen gleich dreimal in der Fremde und Favorit wird nur Rapid in Nikosia sein.

Nächste Runde:
CL: LOSC Lille – SK Sturm Graz
CL: Red Bull Salzburg – Paris Saint-Germain
CO: AC Fiorentina – LASK
CO: Omonia Nikosia – SK Rapid

12. Norwegen – 33,250 (0)

Erneute Nullrunde für Norwegen – bereits zum zweiten Mal in Serie. Nach der 2:3-Niederlage von Bodö/Glimt bei Manchester United und dem enttäuschenden 0:1 von Molde gegen APOEL Nikosia, fiel Norwegen hinter Österreich zurück und ist derzeit nur noch Zwölfter der aktuellen Fünfjahreswertung.

Nächste Runde:
EL: Bodö/Glimt – Besiktas
CO: HJK Helsinki – Molde

13. Griechenland – 32,500 (+1250)

Enorm starke Runde der Griechen, die sich damit auf Rang 13 schieben: Olympiakos holte in der Europa League ein 0:0 beim FCSB aus Bukarest, PAOK Saloniki gewann souverän mit 2:0 in Riga und in der Conference League erarbeitete sich Panathinaikos ein 1:0 gegen HJK Helsinki.

Nächste Runde:
EL: Olympiakos – FC Twente
EL: PAOK Saloniki – Ferencvaros
CO: The New Saints – Panathinaikos

14. Schottland – 31,900 (+600)

Obwohl man wieder 600 Punkte holte, muss Schottland den Absturz um einen Platz hinnehmen. Celtic kam zu Hause nicht über ein 1:1 gegen den FC Brügge hinaus, aber die Glasgow Rangers feierten einen fulminanten 4:1-Sieg in Nizza. Heart of Midlothian holte allerdings erwartungsgemäß keine Punkte und verlor mit 0:2 bei Cercle Brügge.

Nächste Runde:
CL: Dinamo Zagreb – Celtic
EL: Glasgow Rangers – Tottenham Hotspur
CO: FC Kopenhagen – Heart of Midlothian

15. Schweiz – 31,775 (+600)

600 Punkte machte auch die Schweiz, die damit den Rückstand auf Schottland beibehält. Die Young Boys Bern kassierten in der Champions League eine 1:6-Packung gegen Atalanta Bergamo, aber in der Conference League durfte man sich diese Woche wieder über Erfolge freuen: Lugano gewann gegen Gent mit 2:0 und St. Gallen holte immerhin ein 2:2 gegen Backa Topola.

Nächste Runde:
CL: VfB Stuttgart – Young Boys Bern
CO: Legia Warschau – FC Lugano
CO: FC St. Gallen – Vitoria Guimaraes

16. Dänemark – 31,575 (+500)

Während der FC Midtjylland in der Europa League mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt verlor, konnte der FC Kopenhagen mit einem 2:1 bei Dinamo Minsk erstmals in dieser Conference-League-Saison voll anschreiben.

Nächste Runde:
EL: FC Midtjylland – Eintracht Frankfurt
CO: Dinamo Minsk – FC Kopenhagen

17. Israel – 31,125 (+500)

Respektabler Erfolg für die ins Hintertreffen geratenen Israelis: Maccabi Tel-Aviv holte mit einem 3:1-Sieg bei Besiktas die ersten Punkte in der Gruppenphase. Die starken Polen sind aber dennoch nur mehr 750 Punkte hinter Israel Achtzehnter, was die nächsten Wochen zur Zitterpartie für den aktuellen Siebzehnten machen werden.

Nächste Runde:
EL: Maccabi Tel-Aviv – Rigas Futbolas Skola

Fazit der Runde

Dass Österreich diese Woche an Norwegen vorbeiziehen konnte, ist ausgesprochen erfreulich – auch weil die kommende Runde für die Österreicher sehr schwierig wird und weitere Punktezuwächse keine Selbstverständlichkeit darstellen.

Die norwegischen Klubs haben allerdings ebenfalls noch ein schwieriges Restprogramm und haben nur noch zwei Klubs in den Ligaphasen, weshalb sich Österreich nach dem Überholmanöver primär nicht an Norwegen orientieren sollte. Stattdessen wäre es weiterhin wichtig, weiter nach hinten zu schauen. Speziell die stärker werdenden Griechen und die ebenfalls guten Schotten sind auf lange Sicht in dieser Europacupsaison die heißesten Konkurrenten um den elften Platz in der Wertung.

Weiter nach oben braucht man nach wie vor nicht zu träumen. Sowohl die Tschechen, als auch die Türken spielen gute Saisonen und sind für Österreich unantastbar. Die ÖFB-Klubs stehen nun also auf dem Platz, der das einzig klare Ziel für diese Saison darstellt – nun geht es darum, ihn auch zu verteidigen.

Noch hat man auf die Griechen (1100) und die Schotten (1700) recht gute Polster, allerdings kann sich das ohnehin sehr knappe Feld in den nächsten Wochen weiter zusammenschieben.

FAQ zur Fünfjahreswertung:

Informationen zur Ausgangslage ab der Saison 2025/26

In der laufenden Bundesligasaison qualifiziert sich der Meister nicht mehr automatisch für die Gruppenphase der UEFA Champions League, sondern muss ins Playoff der Meister, um die Gruppenphase der Königsklasse erreichen zu können.

Der Vizemeister muss auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League gleich drei Gegner besiegen, womit man mindestens einen Gegner besiegen muss, um in einer europäischen Gruppenphase zu stehen.

Der Cupsieger oder Ligadritte steigt ab der neuen Saison in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League ein, muss also ebenfalls mindestens einen Gegner besiegen, um eine Gruppenphase zu erreichen.

Der vierte und der fünfte Teilnehmer startet nur noch in der 2. Qualifikationsrunde zur Conference League. Um in die Gruppenphase zu kommen, müssten hier also drei Gegner besiegt werden.

Was bringt eine höhere Platzierung?

Österreich beendete die letzte Saison in der Fünfjahreswertung als Dreizehnter.

Bereits die Plätze 11 und 12 bringen Verbesserungen: Der Dritte oder der Cupsieger würde hier im Europa-League-Playoff einsteigen, wie es in dieser Saison der Fall war und hätte somit zumindest die Conference League Gruppenphase sicher. Der vierte Teilnehmer würde in der 2. Quali-Runde zur Europa League einsteigen, der fünfte weiterhin in der 2. Quali-Runde zur Conference League – ebenso wie in dieser Saison.

Ab Platz 10 in der UEFA-Fünfjahreswertung gibt es wieder einen fixen Champions-League-Startplatz für den Meister. Für die anderen Teilnehmer ändert sich nichts.

Die Plätze 8 und 9 bringen weitere Verbesserungen: Der Champions-League-Fixplatz für den Meister ist natürlich auch hier gegeben. Der Vizemeister würde hier allerdings am Ligaweg in der 3. Quali-Runde der Champions League einsteigen, was zumindest die Europa-League-Teilnahme fixieren würde. Der Rest bleibt gleich.

Welche Range ist interessant?

Ob man Achter oder Neunter in der Fünfjahreswertung wird, ist für die Europacupstartplätze unerheblich. Belgien beendete die Saison 2023/24 als Achter mit 48,800 Punkten und ist für Österreich, das mit 32,600 Punkten abschloss, somit praktisch außer Reichweite.

Beim Neunten, der Türkei, ist dies anders. Die Türken lagen mit 38,600 Punkten zum letzten Saisonende zwar ebenfalls recht deutlich vor den Österreichern, sollte aber eine wichtige Benchmark für die Folgesaisonen sein.

Österreich muss sich nach der Streichung der Punkte aus der Saison 2019/20, die einiges doch wieder enger machte, zwischen den Plätzen 11 und 17 orientieren. Letzteres allerdings nur, wenn man eine schwache Europacupsaison spielt. Platz 10 von der Türkei zurückzuerobern und somit wieder einen fixen Champions-League-Platz zu bekommen, wäre sensationell, allerdings auch ausgesprochen schwierig.

Das klare Ziel für Österreichs Europacupstarter muss Platz 12 sein. Damit würde man sich wieder den Status der vergangenen Saison sichern.

Wann wird all das frühestens schlagend?

In der laufenden Bundesligasaison ist klar, wie die Startplätze verteilt werden – nämlich so, wie vorhin beschrieben. In der Fünfjahreswertung spielt man allerdings auch für die Folgesaisonen vor – deshalb der Name, zumal sich die Wertung über einen Vergleichszeitraum von fünf Jahren erstreckt.

Würde es Österreich also beispielsweise schaffen, diese Saison den zehnten Rang in der Fünfjahreswertung zurückzuerobern, dann wäre der Meister der Saison 2026/27 wieder mit einem Fixplatz in der Gruppenphase der UEFA Champions League ausgestattet. Orientieren muss man sich allerdings definitiv etwas tiefer, also an den Plätzen 11 oder 12.

Wie war die Ausgangslage nach der vergangenen Saison?

Die Türkei ist als Neunter der Vorsaison nur schwer erreichbar und hielt zum Saisonende bei 38,400 Punkten. Unmittelbar danach folgt mit Tschechien der Gegner, an dem man sich am ehesten auf lange Sicht orientieren muss. Unser Nachbarland hatte zu Saisonende 36,050 Punkte.

Elfter in der Fünfjahreswertung war nach Ende der Vorsaison Schottland, die allerdings in den letzten beiden Jahren eher durchwachsene Europacupsaisonen spielten. Sie hielten zu Saisonstart wie Tschechien bei 36,050 Punkten.

Danach kommt unser „Tabellennachbar“, die Schweiz. Sie waren in den letzten drei Jahren in Europa beispielsweise besser als Schottland, hielten zum Saisonende aber nur bei 32,975 Punkten. Danach folgte Österreich mit 32,600 Punkten.

Das einzige Land, das dahinterliegt und gefährlich für Österreich wurde, war als Vierzehnter Norwegen. Die wiederum waren in den letzten Jahren sehr stark und hielten zum Saisonende bei 31,625 Punkten. Griechenland war als Fünfzehnter mit 25,225 Punkten – wie bereits erwähnt – vorerst vernachlässigbar. Ebenso wie Israel oder Dänemark – aber der Wegfall der Saison 2019/20 änderte doch einiges.

Stand nach der Saison 2023/24 und vor der Saison 2024/25

Hier der Endstand der Fünfjahreswertung zum Abschluss der Saison 2023/24 in unserem Beobachtungsrahmen:

9. Türkei (38,600)
10. Tschechien (36,050)
10. Schottland (36,050)
12. Schweiz (32,975)
13. Österreich (32,600)
14. Norwegen (31,625)
15. Griechenland (25,225)
16. Dänemark (31,450)
17. Israel (31,125)

Mit Saisonstart wurden die Punkte der Saison 2019/20 aus der Wertung genommen, womit sich vor dem ersten Europacupspiel der neuen Saison folgendes Bild ergab:

9. Türkei (33,600)
10. Tschechien (33,550)
11. Israel (28,750)
12. Österreich (28,000)
13. Norwegen (27,875)
14. Schottland (27,500)
15. Griechenland (26,625)
16. Schweiz (26,575)
17. Dänemark (26,325)

Dahinter liegen noch Polen, die Ukraine, Serbien und Kroatien, die aber angesichts der Rückstände für die neue Saison eher vernachlässigbar sind.

Der Wegfall der Saison 2019/20

Die Saison 2019/20 fällt nun aus der Wertung und die neue Saison 2024/25 wird in die Wertung aufgenommen. Das wiederum ist für einige Länder ein Problem:

So spielte etwa Schottland 2019/20 eine tolle Europacupsaison mit 9,750 Punkten, was sogar mehr war, als die Niederlande in dieser Saison erreichte. Gute Saisonen spielten auch die Schweiz (6,400) und auch Österreich (5,800). Auch diese Saisonen fallen aus der Wertung.

Nutznießer des Wegfalls aus der Saison 2019/20 sind beispielsweise Tschechien (2,500) und Norwegen (3,750), aber auch das zuletzt abgeschlagene Israel (2,375), das nun wieder nach oben heranschnuppern kann.

Was ändert der Wegfall der Saison 2019/20?

Der Wegfall der Saison 2019/20 machte alles ein bisschen enger und ließ einige Länder wieder Lunte riechen. Die Qualifikation ist bereits in ihren letzten Zügen und mittlerweile ist die Ausgangslage für die neue Saison noch einmal enger geworden.

Zwischen dem Zehnten, der Türkei und dem Siebzehnten, der Schweiz ist praktisch alles möglich. Auf Platz 18 liegt Polen, das allerdings eine Fabelsaison braucht, um Österreich gefährlich zu werden.

Daniel Mandl, abseits.at

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