Startseite Kultur Österreichischer Jazzpreis an „Echoboomer“, Yvonne Moriel, Synesthetic 4

Österreichischer Jazzpreis an „Echoboomer“, Yvonne Moriel, Synesthetic 4

von Max

Fast noch wichtiger als die Frage, wer 2024 den Österreichischen Jazzpreis bekommen hat, ist der Umstand, dass es 2024 einen Österreichischen Jazzpreis überhaupt gibt: 15 Jahre lang gab es in Österreich keine vergleichbare Auszeichnung, der 1996 etablierte, renommierte „Hans Koller Preis“ wurde 2009 letztmalig verliehen. Neue Musikerinnen und Musiker, neue Publikumsschichten, neue Verbreitungsformen haben seither das, was unter dem breiten Begriff „Jazz“ firmiert, verändert. 

Nun hat eine Fachjury den neu geschaffenen Preis in drei Kategorien verliehen: „Beste Newcomerin“ ist demnach die aus Tirol stammende Saxofonistin Yvonne Moriel, die in ihrer Musik Jazz mit Dub-Music, Electronics und HipHop Beats verbindet. Aktuell ist sie mit einer neuen EP namens „Sweetlife“ am Start, die am 20.11. im Wiener Rhiz präsentiert wird. 

Auf Platz zwei und drei der besten Newcomer reihte die Jury die Bassistin Nina Feldgrill und den Trompeter Lorenz Widauer.

Bestes Album

Für das „beste Album“ wurde das Werk „Timeless Warrior“ Band Echoboomer ausgezeichet. Die siebenköpfige Gruppe wird von der Bassistin Beate Wiesinger angeführt, die auch alle Titel komponiert, versteht sich aber als lebendiges Kollektiv. Die Jury lobte die Originalität des Werks  – das Album gehe „durch seine grenzüberschreitenden Songstrukturen das erfrischende Risiko ein, das Jazzidiom – in dem alle mitwirkende Musiker:innen tief verwurzelt sind – überzeugend zu sprengen.“ 

Echoboomer verwies damit auch die starbesetzte Trio-Aufnahme „Dance of the Elders“ des Gitarristen Wolfgang Muthspiel auf Platz zwei; Platz drei belegte das Album „Way To Blue“ von Gina Schwarz und Multiphonics 8.

Als „beste Live-Band“ kürte die Jury schließlich die Formation Synesthetic 4. „Dem Quartett von Vincent Pongracz (reeds), Peter Rom (tp), Manuel Mayr (b) und Andreas Lettner (dr) gelingt der Kunstgriff, höchsten musikalischen Anspruch und kreative Virtuosität mit dadaistischem Rap und skurriler Video-Performance auf einen Nenner zu bringen“, heißt es vonseiten der Jury.

Als zweit- und drittgereihte Band gingen Manu Delago feat. Mad About Lemon sowie die Gruppe „Austrian Syndicate“ aus der Wertung hervor. 

Der „Best Newcomer“ kann sich über 5000 Euro Preisgeld freuen, die Kategorien „Bestes Album“ und „Bester Live-Act“ sind mit je 10.000 Euro dotiert. Am 5. 12. steigt zudem ein Preisträger-Konzert im Porgy & Bess, den Gewinnern werden jeweils auch noch zwei Folgekonzerte garantiert. 

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