Startseite Sport Österreichs neuer Eishockey-Tormann hat sein Handy immer im Blick

Österreichs neuer Eishockey-Tormann hat sein Handy immer im Blick

von Max

Der 30-jährige Torhüter von Red Bull Salzburg bekam im Dezember die österreichische Staatsbürgerschaft und ist im Nationalteam eine echte Verstärkung. Speziell nach dem Karriereende von Bernhard Starkbaum hatte Österreich mit David Kickert nur einen Keeper, der auf höchstem Niveau nicht nur Spiele bestritten, sondern auch gewonnen hat. Zum Beispiel im Vorjahr in Prag, als Österreich durch ein Tor von Benjamin Baumgartner 0,2 Sekunden vor dem Ende Finnland mit 3:2 besiegte. Das war eine der größten Sportsensationen Österreichs. Die Latte liegt für Tolvanen also hoch.

Die lange Suche

Welche Qualitäten den 30-Jährigen aus dem südfinnischen Vihti auszeichnen, erklärt Markus Kerschbaumer, bei Salzburg Tormanntrainer von Tolvanen und Kickert. „Er ist sehr zielstrebig, er weiß genau was er will.“ Tolvanen sei gar nicht so der typische Finne, im Kreis rennt schon auch der Schmäh. „Wenn es für ihn passt, dann ist es sehr lustig mit ihm.“

Gefunden wurde der Tormann nach wochenlanger Recherche in der finnischen Liga, wo er von der Statistik her gar nicht besonders auffiel. „Wir haben viele Videos gesehen, Telefonate geführt, und dann haben wir Atte gesehen“, erinnert sich Kerschbaumer an den September 2021, als sich der damalige Stammkeeper Jean-Philippe Lamoureux verletzte. Tolvanen habe in seinem Spiel eine „gute Struktur, ist technisch und taktisch konstant“. Und, was bei Torhütern oft unterschätzt wird: Er hat eine sehr gute Beinarbeit.

Wie die Leistungen des Finnen in Salzburg zeigten, hat er eine bei Torhütern enorm wichtige Eigenschaft, wie Kerschbaumer beschreibt: „Seine allergrößte Stärke ist, dass er in den großen Momenten immer performt. In den Play-offs kann er noch einmal einen Gang zulegen – besonders in den entscheidenden Spielen.“ Seit Tolvanen für Salzburg spielt, wurde jedes Jahr der Titel gewonnen. Heuer blieb er in vier Play-off-Partien sogar ohne Gegentor.

Das Bruderduell

Dass die Partie gegen Finnland für Tolvanen eine ganz besondere wird, liegt auch daran, dass Bruder Eeli von den Seattle Kraken bei den Finnen spielt. „Ich wünsche ihm nur das Beste, aber in diesem Spiel will ich kein Tor von ihm bekommen. Ich weiß, er würde den ganzen Sommer darüber reden“, sagte Atte Tolvanen beim Trainingslager in Wien.

Der Traum vom finnischen Nationaltrikot und einer Karriere in der NHL hat sich für den älteren Bruder nicht erfüllt. Nach einem Abend Bedenkzeit freundete er sich mit dem Gedanken an, für Österreich zu spielen und so an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu können. „Für mich war es die Chance, in einem Nationalteam und bei einer WM zu spielen. Und jetzt spiele auch auch noch gegen meinen Bruder. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas für mich möglich wäre.“

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