Die alpine Ski-WM und die Berichterstattung rund um die jüngsten politischen Ereignisse haben dem ORF im Februar einen markanten Marktanteilszuwachs beschert. Die TV-Sender der ORF-Gruppe erzielten laut Teletestdaten gesammelt 39,7 Prozent Marktanteil und somit vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat. Damit lag der beste Februar-Wert seit elf Jahren vor, hielt das öffentlich-rechtliche Medienhaus in einer Aussendung fest.
Den größten Anteil am Zuwachs hatte ORF 1. Der Sender steigerte sich um 3,5 Prozentpunkte auf 14,4 Prozent Marktanteil in der Gesamtzielgruppe (12+). Nach wie vor mit Abstand stärkster TV-Sender des Landes blieb aber ORF 2 mit 22,4 Prozent Marktanteil (+0,7 Prozentpunkte).
Kickl-Rückzug als Quotenhit
Reichweitenstärkste Sendung war die „ZiB1“ am 12. Februar mit 1,49 Millionen Zuseherinnen und Zusehern. An diesem Tag hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl nach dem Platzen der blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen den Regierungsbildungsauftrag zurückgelegt. Die mehr als achtstündige Sonderberichterstattung des ORF dazu sahen 3,37 Millionen Menschen zumindest kurz.
Die Eröffnung des Opernballs ließen sich im Schnitt 1,36 Millionen Menschen im ORF nicht entgehen. Quotenstärkstes Rennen der Heim-Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm war die Abfahrt der Herren mit durchschnittlich 1,13 Millionen Zusehern. Im Fiction-Bereich punktete etwa der „Tatort“ vom 9. Februar (848.000 Zuschauer), neue Folgen vom „Bergdoktor“ (durchschnittlich 795.000 Zuschauer) eine neue Folge „Wiener Blut“ (714.000 Zuschauer) oder auch die Auftaktfolgen der neuen Staffel „Soko Donau“ (im Schnitt 603.000 Zuschauer).
ServusTV stärkster Privatsender
ServusTV stand mit stabilen 4 Prozent Marktanteil an der Spitze der österreichischen Privatsender. Der Salzburger Sender punktete etwa mit der „Heimatleuchten“-Ausgabe „Winter in Saalbach-Hinterglemm“ (234.000 Zuschauer) oder der „Restaurant-Legenden“-Ausgabe „Weltküche“ (225.000 Zuschauer). In der Kernzielgruppe der 12- bis 49-Jährigen verbuchte ServusTV einen Zuwachs um 0,4 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent Marktanteil.
ATV punktet bei Jungen
In eben jener Gruppe stand ATV mit weitgehend stabilen 4 Prozent Marktanteil an der Spitze der Privatsender. Als Quotenhit entpuppte sich einmal mehr das Kuppelformat „Bauer sucht Frau“, dessen Staffelfinale durchschnittlich 269.000 Personen verfolgten. Auch bei „Alles Liebe“ ging eine Staffel zu Ende, wobei im Schnitt 146.000 Zuschauer die einzelnen Folgen sehen wollten.
Puls 4 folgte mit ebenfalls weitgehend stabilen 3,9 Prozent Marktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen knapp hinter ATV und verwies in einer Aussendung etwa auf die 3. Staffel von „Roadtrip Amerika“, die im Schnitt 86.000 Zuseher verzeichnete. Neu gestartet ist eine weitere Staffel von „2 Minuten 2 Millionen“, die in der 2. Folge einen neuen Investmentrekord verzeichnete: Vier Millionen Euro ließ ein Investor für 7,5 Prozent der Firmenanteile an einem Vorarlberger Start-Up springen, das sich auf einen „smarten Snack“ namens „Sun Minimeal“ konzentriert.
Der Nachrichtensender Puls 24 kam auf 0,7 Prozent Marktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen, ATV 2 auf 1,3 Prozent Marktanteil. In Summe erzielten die vier Österreichsender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe (ATV, Puls 4, ATV 2, Puls 24) somit 9,9 Prozent Marktanteil in der von ihr fokussierten Kernzielgruppe und rutschte damit um 0,5 Prozentpunkte ab. Oe24.tv legte in beiden Zielgruppen deutlich zu. In der Kernzielgruppe verdoppelte sich der Sender der Mediengruppe Österreich gar auf 1,8 Prozent Marktanteil.