Paul Pogba, der französische Weltmeister und einer der talentiertesten Mittelfeldspieler der jüngeren Vergangenheit, macht derzeit nur neben dem Fußballfeld Schlagzeilen. Nach seiner Rückkehr zu Juventus im Sommer 2022 und den großen Erwartungen rund um seine Rückkehr in die Serie A geriet der Mittelfeldspieler jedoch negativ ins Rampenlicht. Negativ sollte auch der im Rahmen eines Serie-A-Spiels durchgeführte Dopingtest sein. Denn dieser fiel positiv aus. Die Folge waren Gerichtsverhandlungen, Einsprüche und letztlich eine Dopingsperre von vier Jahren.
Positiver Dopingtest
Im August 2023 fiel Paul Pogba nach seiner Rückkehr von Manchester United zu Juventus Turin durch einen Dopingtest. Bei dem Test, der nach einem 3:0-Sieg von Juventus gegen Udinese durchgeführt wurde, offenbarte sich ein erhöhter Testosteronwert. Pogba beteuerte, keine Mittel eingenommen zu haben, die zu diesem hohen Testosteronwert und der damit verbundenen Dopingsünde führten. Der Spieler betonte, dass er niemals absichtlich gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen hätte. Wie üblich erfolgte nach dem ersten Test ein B-Probe, die den Befund bestätigte. Dies führte zu einer vorläufigen Suspendierung.
Im Februar 2024 verhängte das Sportgericht eine vierjährige Sperre gegen den ehemaligen Mittelfeldstar von Manchester United. Das Gericht folgte damit der Forderung der Staatsanwaltschaft. Nach der Revision von Pogba wurde das Strafmaß jedoch auf 18 Monate verkürzt, weshalb er ab März 2025 wieder auflaufen dürfte. Doch das ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bei Juventus der Fall.
Für den mittlerweile 31-jährigen Franzosen ist dies ein Nackenschlag in seiner ansonsten erfolgreichen Karriere. Denn die Dopingaffäre könnte nun das Ende von Pogbas zweitem Engagement bei Juventus besiegeln. Der Vertrag von Pogba bei Juventus läuft noch bis 2026, aber angesichts der aktuellen Situation und der potenziellen langfristigen Auswirkungen der Dopingaffäre besteht Juventus auf das Ende der Zusammenarbeit.
Keine Schadensersatzforderungen bei Vertragsende ohne Abfindung?
Da Paul Pogba vertraglich noch bis 2026 an die „Alte Dame“ aus Turin gebunden ist, müsste der ohnehin finanziell angeschlagene Klub sein Gehalt weiterzahlen. Sollte es zu einer Trennung vor Ablauf der Vertragszeit kommen, müsste der Verein normalerweise eine Abfindung an den Spieler zahlen. Doch dieser Konflikt zwischen Pogba und Juventus könnte anders ausgehen.
Laut dem Sportmagazin „Gazzetta dello Sport“ würde Juventus auf eine Schadensersatzforderung verzichten, wenn Paul Pogba einer Vertragsauflösung ohne Abfindung zustimmt. Pogba selbst betonte noch vor kurzem, dass er auf Geld verzichten würde, um in das Team von Juventus Turin zurückkehren zu können. Doch nach den Berichten der italienischen Sportzeitung ist das für den Spitzenklub aus Italien keine Option, weshalb man Pogba diese Möglichkeit anbietet.
Sollte der Franzose auf seinem Vertrag bestehen, müsste Juventus eine beträchtliche Summe als Abfindung investieren, um sich von ihm zu befreien. Nach seiner Rückkehr aus England erhielt Pogba eine hohe Gehaltserhöhung, die dem Verein teuer zu stehen kommt. Auf der anderen Seite hätte die „Alte Dame“ die Möglichkeit, eine Schadensersatzforderung geltend zu machen. In welcher Höhe diese ausfallen könnte und wer aus dem Rechtsstreit letztlich als Verlierer hervorgeht, darüber kann nur spekuliert werden.
Klar ist jedenfalls, dass Paul Pogba sich, seinem Ruf und auch dem Verein, dem er so vieles zu verdanken hat, viel Drama ersparen könnte, wenn er der Vertragsauflösung zustimmt. Auch wenn er eine extrovertierte Fußballpersönlichkeit mit einem scheinbar schwierigen Charakter ist, gibt es sicher einige Vereine, die ihn trotz der ganzen Vorkommnisse erneut unter Vertrag nehmen würden.