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Plastikfolie statt Ölkanister bei Biedermanns

von Max

In „Funny.Brandstifter“ bleibt Frisch lange Zeit dominant – nicht nur aufgrund des Settings, einer gutbürgerlichen Idylle mit Stehlampen, Couch und Teppich: Weigel hält sich erstaunlich genau an die Vorlage. Nur die Namen hat er verändert. Und dann blitzen Zitate wie Brechungen aus dem Film durch. Statt einem Sohn gibt es eine Tochter, die als Hund gelesen werden möchte. Schließlich wittert er die Gefahr – und ist daher das erste Opfer. Die Täter (sie nennen sich u. a. Dirk und Christoph) sprechen normal, die Familie hingegen agiert – auf Dauer sehr manieriert – in Zeitlupe.

Biedermann wundert sich über die Ölkanister, die von den Brandstiftern herbeigeschafft werden; Weigel hingegen als Herr Biedermeier über die Plastikplanen, die Christian Kohldorfer und Sophie Resch (mit Joker-Grinsen) ausrollen. Er überreißt viel zu spät, dass es ordentlich spritzen wird. Rührend, wie sich das Bernhard Ensemble bemüht, beim „Drip Painting“ keine Sauerei zu machen. Die Performance dauert zu lang, aber der selbstkritische Schluss versöhnt. 

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