„Wenn man in die Klasse geht und planlos ist, hat man schon verloren.“ Das sagt der 32-jährige Milos Jovic zu WZ-Host Petra Tempfer, die gemeinsam mit WZ-Host Mathias Ziegler durch diese Podcast-Folge führt. Er ist Lehrer an der Polytechnischen Schule FMS20 in der Nähe der Millennium City in Wien. Der Anteil der Schüler:innen mit nicht-deutscher Muttersprache in den Klassen: bis zu 100 Prozent. Die Schüler:innen sind alle um die 15 Jahre alt – also in der Hochphase der Pubertät.
Dennoch war Jovics Entscheidung, von seinem beschaulichen Job bei der Österreichischen Nationalbibliothek in eine Klasse voller Pubertierender zu wechseln, in der „du jede Sekunde präsent sein musst“, eine bewusste. Das 9. Schuljahr ist in seinen Augen das wichtigste: Es ist das letzte Jahr, in dem das, was man in der Schule lernt, noch entscheidend für den gesamten weiteren Lebensweg sein kann.
Produziert von „hört hört!“.
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Infos und Quellen
Genese
Die Tochter von WZ-Redakteurin Petra Tempfer ist Lehrerin an der Polytechnischen Schule FMS20 in der Nähe der Millennium-City in Wien. Sie erzählte immer wieder von den besonderen Herausforderungen, die eine Klasse voller 15-Jähriger mit sich bringt, die ihr letztes Pflichtschuljahr absolvieren. Gleichzeitig teilt sie ihre Leidenschaft, hier zu unterrichten, mit ihren Kolleg:innen – eine spannende Kombination, über die Petra Tempfer mehr erfahren wollte und einen Kollegen ihrer Tochter ins WZ-Podcast-Studio lud.
Gesprächspartner
Milos Jovic ist 32 Jahre alt und Lehrer an der Fachmittelschule und Polytechnischen Schule Wien 20 (PTS/FMS Wien 20) in der Stromstraße 44. Er ist Vater eines kleinen Sohnes.
Daten und Fakten
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Für alle Kinder, die sich in Österreich dauernd aufhalten, besteht allgemeine Schulpflicht. Das heißt, dass nicht nur für österreichische Kinder, sondern unabhängig von der Staatsbürgerschaft für alle Kinder, die sich dauernd in Österreich aufhalten, die allgemeine Schulpflicht gilt. Die allgemeine Schulpflicht ist in Österreich in der Bundesverfassung festgeschrieben. Sie beginnt in Österreich mit dem auf die Vollendung des sechsten Lebensjahres folgenden 1. September und dauert neun Schuljahre (oesterreich.gv.at).
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Rund 1,1 Millionen Schüler:innen in Österreich hatten im Schuljahr 2021/22 nicht Deutsch als Muttersprache (Bildung in Zahlen der Statistik Austria, Seite 184).
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In Summe haben 653 der neuen Quereinsteiger:innen im Schuljahr 2023/24 im Schulsystem gestartet. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Quereinsteiger:innen in der Allgemeinbildung verfügen über ein fachlich relevantes Studium, eine Berufserfahrung von 1,5 beziehungsweise 3 Jahren sowie eine bestandene Zertifizierung. Diese machen nun berufsbegleitend – nach Einstiegsseminaren im August – eine pädagogisch-didaktische Begleitqualifizierung (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung).
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Im Schuljahr 2022/23 unterrichteten 124.447 Lehrpersonen (exklusive karenziertes Lehrpersonal) an Österreichs Schulen (Statistik Austria).