Startseite Kultur Prälat-Leopold-Ungar-Preis für Reportage der „Wiener Zeitung“

Prälat-Leopold-Ungar-Preis für Reportage der „Wiener Zeitung“

von Max

Zum inzwischen 21. Mal sind am Donnerstagabend die „Prälat-Leopold-Ungar-Journalist*innenpreise“ in Wien vergeben worden. Die Hauptauszeichnungen gingen dieses Mal an Johannes Greß von der Wiener Zeitung, Andrea Eder von ORF Religion, Daniela Krenn vom Falter und Miriam Steiner von ORF-Radiosender Ö1.

Der Preis, der von der Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisen Niederösterreich-Wien vergeben wird, ist mit insgesamt 20.000 Euro einer der höchstdotierten Journalistenpreise Österreichs. Ausgezeichnet werden Texte, TV-, Radio- und Online/Multimediabeiträge, die Toleranz und Verständnis im Umgang mit Menschen am Rand der Gesellschaft fördern.

Leben in Mindestsicherung bis Täter-Opfer-Umkehr

Daniela Krenn wurde in der Kategorie Print für ihre Falter-Reportage „Vom Leben in der Mindestsicherung“ ausgezeichnet. Mit diesem „anschaulich geschriebenen Text, der der Leserschaft Einblicke in den Familienalltag bietet“, ermögliche die Autorin „einen Blick über den von politischem Kalkül und Neidgefühlen begrenzten Tellerrand“, heißt es seitens der Jury laut einer Aussendung am Freitag.

In der Sparte Fernsehen konnte sich Andrea Eder mit ihrem 35-minütigen ORF-Religion-Beitrag „Pflegende Kinder“ durchsetzen. Darin erzählen u.a. Kinder und Jugendliche auf sehr berührende Weise über ihre Pflegearbeit an ihren Müttern und Vätern. Die Jury lobte die „professionelle Gestaltung“ und den „sehr sensiblen Musikeinsatz“.

Der Hauptpreis in der Kategorie Online/Multimedia ging heuer an Johannes Greß für die Recherche „Das dreckige Geschäft mit der Reinigung“, die in der nur noch online existierenden Wiener Zeitung erschienen ist. Darin beschäftigt sich der freie Journalist mit Vermittlungsplattformen für Reinigungsjobs. Putzkräften und dem ausbeuterischen System dahinter. Der Artikel lege nahe, „dass wir uns dringend mit diesen neuen, digital vermittelten Putzkräften beschäftigen müssen – weil hier in einem ohnehin oft schlecht bezahlten Beruf noch einmal schlechtere Zustände eintreten können“, meint die Jury.

Miriam Steiner sicherte sich den Radio-Preis mit der Reportage „Von Schuld in falschen Schuhen“, die in der inzwischen eingestellten Ö1-Reihe „Moment am Sonntag“ gesendet wurde und laut Jury „zeigt, dass wir als Gesellschaft noch ein gutes Stück des Weges vor uns haben.“ Die Gestalterin erzählt darin nicht nur die Geschichte einer Gemeindebediensteten aus der oberösterreichischen Provinz, die jahrelang von einem Bürgermeister belästigt und vergewaltigt und daraufhin von der lokalen Öffentlichkeit vielfach der Lüge bezichtigt und verleumdet wurde, sondern beschäftigt sich über den Einzelfall hinausgehend umfassend mit dem Problem der Täter-Opfer-Umkehr.

Anerkennungspreise 

Der Anerkennungspreis wurde heuer in der Kategorie Print an Thomas Winkelmüller („Im Spektrum, aus dem System“ für das Monatsmagazin Datum) vergeben. In der Kategorie TV wurde Andrea Kandioler-Kiml („Ukrainerinnen und Ukrainer in Österreich“ für ZiB Wissen, „Integration Flüchtlinge“ für Fokus Europa und „Familiennachzug“ für ZiB 1) gewürdigt. Robert Bogić (Sendereihe „Grüße aus dem Gefängnis“ für Café LG des freien Radiosenders Orange 94.0″Radio Orange) wurde in der Kategorie Hörfunk prämiert. Keinen Anerkennungspreis gab es in der Kategorie Online/Multimedia.

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