Eine geplante Pressekonferenz nach dem Treffen von Präsident Wolodimir Selenskij mit dem US-Ukraine-Gesandten Keith Kellogg ist abgesagt worden. Dies sei auf Bitten der USA geschehen, teilt das Büro von Selenskij am Donnerstag mit. Der Agentur RBC Ukraine zufolge hat das Treffen Selenskij-Kellogg selbst aber stattgefunden.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hatte zuvor Kellogg in Kiew empfangen. Dabei habe er über Wege zu einem gerechten und dauerhaften Frieden im Konflikt mit Russland gesprochen, teilte Sybiha mit. „Ich habe die Bereitschaft der Ukraine bekräftigt, durch Stärke Frieden zu erreichen und unsere Vision für die notwendigen Schritte dargelegt“, schrieb er auf der Online-Plattform X. Er habe zudem betont, dass die Sicherheit der Ukraine und des transatlantischen Raums „untrennbar“ seien.
US-Sicherheitsberater Waltz ruft Ukraine zu „Mäßigung“ auf
Nach den Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump hat sein nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz die Ukraine zur „Mäßigung“ aufgefordert. Dass die Ukraine schlecht über die USA rede, sei inakzeptabel, sagte Waltz dem Sender Fox News. Die USA versuchten, einen Friedensvertrag mit Russland auszuhandeln, der für alle Seiten akzeptabel sei. „Sie müssen sich mäßigen“, sagte Waltz. Er äußerte zudem die Überzeugung, dass die Differenzen zwischen den USA und der Ukraine beigelegt werden könnten. Zugleich wies Waltz Vorwürfe zurück, dass die USA ihre Verbündeten und die Ukraine bei den Friedensbemühungen nicht konsultierten. Hier gehe es um Pendeldiplomatie, „denn alle gleichzeitig an den Tisch zu bringen, hat in der Vergangenheit einfach nicht funktioniert“, sagte er.
Kellogg war am Mittwoch in der ukrainischen Hauptstadt angekommen und hat bereits den Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee sowie die Leiter der Geheimdienste und Spezialdienste gesprochen. US-Präsident Donald Trump hatte Selenskij zuletzt scharf attackiert und ihn einen Diktator genannt. Selenskij warf Trump vor, sich in einer russischen „Desinformationsblase“ zu befinden.