Der FC Barcelona träumt von einer perfekten Fußball-Saison. In der Liga sind die Katalanen vier Punkte voran, in der Champions League stehen sie im Semifinale und im Cup schon im Endspiel. Dort geht es am Samstag (22.00 Uhr/live ServusTV) in Sevilla gegen den Erzrivalen Real Madrid darum, die Chance aufs dritte Triple am Leben zu erhalten. Die „Königlichen“ haben sich aus der Königsklasse bereits verabschiedet, sie müssen im Finale auf David Alaba verzichten. Der ÖFB-Teamkapitän zog sich beim 1:0 am Mittwoch bei Getafe eine Muskelverletzung zu.
Sein Team holte aus den jüngsten sieben Pflichtspielen nur drei Siege und bezog zudem in den beiden bisherigen „Clasicos“ dieser Saison deftige Niederlagen. Im Oktober gewann Barcelona im Estadio Bernabeu 4:0, im Jänner im Supercup in Saudi-Arabien 5:2. Siebenmal standen die beiden Großclubs einander im Endspiel um die Copa del Rey gegenüber, viermal triumphierte Real, dreimal Barca.
Zuletzt gab es das Finalduell im Jahr 2014, als die Madrilenen auch dank eines spektakulären Solo-Tores von Gareth Bale das bessere Ende für sich hatten. 2011 setzte sich ebenfalls Real durch und verhinderte damit ein Triple der „Blaugrana“, mit 31 Titeln Rekordcupsieger vor Athletic Bilbao (24) und Real (20).
In der Liga bekommen es Barcelona und der Rekordmeister bereits in zwei Wochen wieder miteinander zu tun, in der drittletzten Runde wird eine Vorentscheidung im Meisterrennen erwartet. Das Triple ist Barcelona bisher 2009 und 2015 gelungen.
Real-Ärger über Schiedsrichter
Bei Real Madrid ärgerte man sich im Vorfeld über die Auswahl der Schiedsrichter für das Finale. Im TV-Sender des Traditionsclubs wurde ein kritisches Video über den Unparteiischen Ricardo de Burgos Bengoechea gezeigt, der in der Vergangenheit einige für Real nachteilige Entscheidungen getroffen haben soll. Der Schiedsrichter wies die Kritik in einer sehr emotionalen Pressekonferenz umgehend zurück und griff Real an. Den Tränen nahe beklagte er, dass solche Angriffe auf Schiedsrichter sich negativ auf deren Familien, vor allem die Kinder, auswirke. Der 39-Jährige brach bei der Pressekonferenz in Tränen aus und sagte: „Wenn ihr Kind in die Schule geht und andere ihm sagen, sein Vater sei ein ‚Dieb‘, und es dann weinend nach Hause kommt, dann ist das hart.“
Daraufhin reagierte wiederum der Club erzürnt und forderte eine offizielle Reaktion vom spanischen Fußballverband. Real habe deshalb die traditionelle Pressekonferenz am Vorabend und auch das Training vor dem Spiel abgesagt, berichteten spanische Sportzeitungen. „Real Madrid C. F. hält die heutigen öffentlichen Äußerungen der für das Finale der Copa el Rey am morgigen 26. April 2025 angesetzten Schiedsrichter für inakzeptabel“, stand in einer Erklärung des Clubs. Der Schiedsrichter und einige seiner Kollegen hätten sich in einem „drohenden“ Ton geäußert. Real erwarte nun wegen „der Schwere des Vorfalls“ vom Fußballverband RFEF „die notwendigen Maßnahmen“. Welche das sein sollten, ließ der Club offen. In einigen Sport-Medien kursierten sogar Gerüchte, Real könne das Spiel gegen Barca absagen, wenn die Schiedsrichter nicht ausgetauscht würden. Das ist jedoch eher unwahrscheinlich.