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Rechtsextreme „Sächsische Separatisten“ tiefer in Österreich vernetzt als gedacht

von Max

Zusammenfassung

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  • Die rechtsextreme Gruppe ‚Sächsische Separatisten‘ hat tiefere Verbindungen zur extremistischen Szene in Österreich, als bisher angenommen.
  • Im August 2023 trafen sich der Anführer und seine Brüder mit Gottfried Küssel, was auf rechte Netzwerke in Mitteleuropa hinweist.
  • Im November 2024 wurden acht Mitglieder der Gruppe wegen des Verdachts auf Bildung einer terroristischen Vereinigung verhaftet, mit Verbindungen zur rechtsextremen Szene in Deutschland und militärischem Training im Ausland.

Die mutmaßliche rechtsterroristische Gruppe „Sächsische Separatisten“ sorgt erneut für Schlagzeilen: Demnach reichen die internationalen Verbindungen der Gruppierung offenbar weiter als bislang angenommen in die extremistische Szene in Österreich. Das zeigen Recherchen von Spiegel, Der Standard und MDR zeigen. 

Unter ihnen befinden sich auch einige Personen mit Wurzeln in Österreich. Die Mitgründer der Gruppierung sollen die Söhne eines ehemals hochrangigen österreichischen Neonazis sein, der nach Absitzen einer mehrjährigen Haftstrafe wegen NS-Wiederbetätigung nach Deutschland ausgewandert war. Der KURIER bezeichnete ihn als „Nummer zwei der österreichischen Neonazi-Szene“, als „Gau-Beauftragter für Niederösterreich“. Der Großvater war FPÖ-Politiker

Gottfried Küssel: Veteran der rechten Szene

Laut Ermittlungsakten, die den Medien vorliegen, trafen sich im August 2023 in Wien der mutmaßliche Anführer der Gruppe, sowie seine beiden ebenfalls beschuldigten Brüder mit niemand Geringerem als Gottfried Küssel – eine der bekanntesten Figuren der Szene. Das Treffen wurde von Sicherheitsbehörden observiert. Was genau besprochen wurde, bleibt unklar. Doch allein der Kontakt wirft ein bedrohliches Licht auf die Netzwerke militanter Rechtsextremer in Mitteleuropa. 

Festnahmen und Terrorverdacht im November 2024

Die deutschen Sicherheitsbehörden schlugen im November 2024 zu: Acht mutmaßliche Mitglieder der „Sächsischen Separatisten“ wurden verhaftet. Der Vorwurf: Bildung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung auf einen sogenannten »Tag X«, an dem die staatliche Ordnung kollabieren solle. Ziel der Gruppe sei es laut Bundesanwaltschaft gewesen, diesen Moment für einen bewaffneten Umsturz zu nutzen.

Ermittler berichten, ein Mitglied der Gruppe habe in Gesprächen von einem „Holocaust“ fantasiert, mit dem Ostdeutschland von Migranten „gesäubert“ werden müsse – eine Wortwahl, die auf eine zutiefst menschenverachtende Ideologie schließen lässt.

Militärisches Training im Ausland und politische Verbindungen

Einige Mitglieder der Gruppe sollen in Polen und Tschechien den Umgang mit scharfen Schusswaffen trainiert haben. Auch hier zeigen sich klare Hinweise auf eine paramilitärische Vorbereitung – und eine wachsende grenzüberschreitende Gefahr durch rechtsextreme Netzwerke.

Drei der verhafteten Männer waren zuvor Mitglieder der sächsischen AfD – einer Partei, die vom sächsischen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Nach der Festnahme schloss die AfD die drei Männer aus der Partei aus. Ein Schritt, der viele Kritiker angesichts der bisherigen Duldung extremistischer Positionen kaum überzeugt.

Rechtfertigungsversuche und politische Brisanz

Der Anwalt eines Beschuldigten weist alle Vorwürfe zurück: Bei der Gruppe habe es sich lediglich um eine „Wandergruppe“ gehandelt. Auch Küssels Anwalt distanzierte sich in einer Stellungnahme von jeglicher Verbindung – sein Mandant treffe sich »privat« mit wem er wolle, das sei nicht strafbar.

Die Staatsanwaltschaft Krems ermittelt wegen Verstößen gegen das Verbots- und Waffengesetz gegen den Langenloiser FPÖ-Stadtrat René Schimanek. Bei einer Hausdurchsuchung in einem Forsthaus in der Ortschaft, in dem Schimanek damals hauptgemeldet war, waren im November große Mengen an Munition und NS-Devotionalien gefunden worden. Das Forsthaus war von der Stadtgemeinde seit Jahren an die Familie Schimaneks vermietet gewesen. Schimanek ist Büroleiter des 1. Nationalratspräsidenten, Walter Rosenkranz. Dieser pochte auf die Unschuldsvermutung, sprach von einem „Meldevergehen“ und schloss eine Suspendierung aus.

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