Startseite Politik Regimekritischer Sänger im Iran mit 74 Peitschenhieben bestraft

Regimekritischer Sänger im Iran mit 74 Peitschenhieben bestraft

von Max

Allein diese Zeilen seines Songs machen deutlich, was der iranische Sänger Mehdi Yarrahi von der Unterdrückungspolitik des Mullah-Regimes hält: „Nimm deinen Hidschab ab, die Sonne geht unter. Nimm ihn ab, lass dein Haar fließen“.

Er bezieht sich auf die zahlreichen Frauen, die nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewalt begonnen haben, gegen die strengen Kleidervorschriften und den Kopftuchzwang zu protestieren und sich nicht mehr daran zu halten. „Hab keine Angst, meine Liebe! Lache, protestiere gegen die Tränen“, heißt es im Lied außerdem.

Nun wurde der Musiker mit 74 Peitschenhieben für seine Kritik bestraft. Die Strafe sei „voll und ganz vollzogen“ worden, so seine Anwältin Zahra Minoui. Der 42-Jährige wurde schon im August 2023 verhaftet und zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt – mit der Begründung, er habe einen „illegalen Song, der gegen die Sitten der Islamischen Gesellschaft verstößt“, veröffentlicht. 

Er kam vorübergehend aus dem Gefängnis, nachdem er umgerechnet rund 160.000 Euro gezahlt hatte – offenbar aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands stand er dann unter Hausarrest.

„Ich verurteile dieses Urteil, aber ich bin bereit, es zu vollstrecken“, so Yarrahi in einem Video vor den Peitschenhieben. Er ist nur ein Beispiel von einer ganzen Reihe iranischer Musiker und Künstler, die für ihre Unterstützung der „Frau, Leben, Freiheit“-Bewegung mit harten Strafen belegt wurden. 

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