Das Linzer Technologieunternehmen Keba stärkt sein Portfolio bei Ladelösungen für Elektroautos mit einer strategischen Übernahme. Wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab, wird der Kärntner Ladeinfrastruktur-Hersteller EnerCharge gekauft und in das Unternehmen eingegliedert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Schnellladeinfrastruktur
EnerCharge hat sich auf DC-Gleichstrom-Ladestationen zwischen 40 und 480 kW Leistung spezialisiert, die vor allem zum schnellen Laden für E-Autos und E-Lkw zum Einsatz kommen. Das Unternehmen aus Kötschach-Mauthen mit Produktion in Lienz schlitterte im Vorjahr in die Insolvenz. Das Insolvenzverfahren wurde im Juli eröffnet. Die Schulden liegen bei 15,8 Mio. Euro. Von der Pleite waren 97 Mitarbeiter betroffen, von denen noch 60 übrig geblieben sind. Absatzmärkte sind vor allem Europa und der Mittlere Osten.
Mit dieser strategischen Akquisition erweitert Keba das Portfolio um Ladelösungen für den (halb-)öffentlichen Bereich und will damit als Vollsortimenter im Ladetechnologiebereich reüssieren. „Wir können jetzt alle Ladetechnologien anbieten“, sagte Keba-Vorstandschef Christoph Knogler am Donnerstag. Das gemeinsame Portfolio, das unter der Marke Keba zusammengeführt werden wird, umfasst nun Ladelösungen aus dem AC (Wechselstrom) und aus dem DC (Gleichstrom) Bereich. Keba hat nach eigenen Angaben mehr als 500.000 AC-Ladestationen (Wallboxen) abgesetzt. Eingesetzt werden sie dort, wo E-Autos längere Zeit parken (zu Hause, Tiefgaragen, am Arbeitsplatz).
Produktion in Österreich
Mit der Akquisition will man sich zur Produktion in Österreich bekennen. Schon bisher hatten die beiden Unternehmen kooperiert.
Keba mit Sitz in Linz hat 26 Niederlassungen in 16 Ländern und beschäftigt 2.100 Mitarbeiter/innen, die Hälfte davon in Österreich. Das Portfolio des Automatisierungs-Unternehmens reicht von der Sicherheitstechnik, über Antriebstechnik für Maschinen und Robert, Geld- und Paketautomaten bis zu Stromladestationen für E-Autos.