Wenn Sven Kaschte mit eiskalter Stimme die Stille im Saal mit den Worten „Kandidat Gerber, rechnen Sie!“ durchschneidet, wird sofort die Erinnerung an beklemmende Mathematikstunden, an unlösbare Formeln, an seltsame X oder hochgestellte Ziffern wach. Man kann nur dankbar sein, dass einem so eine Lehrerfigur wie Kupfer aus Friedrich Torbergs Roman „Der Schüler Gerber“ erspart geblieben ist.
Verena Holztrattner (Regie) und Thorben Meißner (Dramaturgie) haben Torbergs Werk aus dem Jahr 1930 über einen Schüler, der von seinem Klassenvorstand im Maturajahr vernichtet wird, für die Reihe „Klassenzimmertheater“ des Landestheaters NÖ, mit dem man durch Schulen in Wien und Niederösterreich tourt, in die Gegenwart geholt.