Startseite Kultur So fulminant geht’s in die „Neue Welt“

So fulminant geht’s in die „Neue Welt“

von Max

Mit drei Programmen, die klug aufeinander abgestimmte Werke von Mozart, Schubert, Bruckner, Catalani und Strawinsky umfassen, gehen die Wiener Philharmoniker und Riccardo Muti auf ihre nächste Reise in die USA. 

Mit dem ersten, Schuberts „Vierter“ und Bruckners „Siebter“, legen sie einen Zwischenstopp an der Mailänder Scala ein, dann geht’s nach New York. Traditionsgemäß spielen sie alles zuvor für das Wiener Publikum, das zweite in einer Soirée im Musikverein.

Mit sakralen Momenten im Musikverein

Bei Mozarts Symphonie in C-Dur, KV 551, zu Beginn öffnet Muti einen neuen Blick auf die „Jupiter-Symphonie“. Da geht es nicht um historische Aufführungspraxis, sondern um das Wesentliche in diesem Werk. Im ersten Satz paart dieser Dirigent die Noblesse des philharmonischen Schönklangs mit purer Sinnlichkeit. 

Sublim bringt er die Musik zum Schweben. Grandios hält er die Klangbalance bis zum feinst ziselierten Finalsatz. Jede Passage ist zur Gänze brillant ausformuliert. Sakrale Momente, die man nahezu nie so deutlich hört, arbeitet er einprägsam heraus.

Das ideale Werk für eine Amerika-Reise mit Muti ist Antonín Dvořáks 9. Symphonie in e-Moll, „Aus der neuen Welt“ genannt. Denn sie entstand während des dreijährigen Aufenthalts des Komponisten in Amerika, wurde 1893 in der Carnegie Hall uraufgeführt und stand 1975 am Programm, als Muti sein erstes philharmonisches Abonnementkonzert dirigierte. Wie in diesen fünf Jahrzehnten Dirigent und Orchester zu einer Einheit geworden sind, ist bei dieser Symphonie einmal mehr zu hören.

Ovationen für Wiener Philharmoniker und Muti

Auch hier lotet er alles präzise aus, setzt schärfste Akzente, baut die Spannung auf und lässt immer wieder zart ein tschechisches Idiom durchschimmern. Ein Ereignis das Largo. Jedes philharmonische Solo gerät virtuos. Die elegische Passage des Englischhorns, die der Flöten und der verstörend schöne, tiefsinnige Dialog des Konzertmeisters mit dem Solo-Cello sind besonders hervorzuheben. 

Fulminant gerät das Finale mit den akkuraten Attacken. So lässt es sich in die „Neue Welt“ ziehen. Ovationen.

KURIER-Wertung:5 Sterne

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