Mitte Dezember 2025 soll der erste der neuen Cityjets auf der Nord-Süd-Strecke um Wien den Betrieb aufnehmen.
106 der Doppelstockzüge, die je nach Ausführung Sitzplätze für bis zu 591 Personen bieten und eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h erreichen, hat die ÖBB beim Schweizer Hersteller Stadler Rail für den Nahverkehr bestellt.
„Die alten Doppelstockzüge werden sukzessive ersetzt“, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä bei der Präsentation des neuen Cityjets auf der Berliner Verkehrstechnikmesse Innotrans dem KURIER.
Sie verfügen über barrierefreie Niederflureinstiege, Stauraum für Gepäck, Kinderwägen und Fahrräder. In jeder Sitzreihe finden sich Steckdosen, auch WLAN ist verfügbar. Neu ist auch eine Ablagerung für Handys, die sich auf Kopfhöhe, jeweils am Vordersitz, befindet. „Viele Fahrgäste wollen im Zug streamen“, sagt Matthä unter Verweis auf Kundenbefragungen. Die Ablage müsse höher sein.
Dazu kommen 14 neue Railjets, die damit ebenfalls doppelstöckig werden. Die Auslieferung soll 2026 beginnen.
Die neuen Züge sollen auch helfen, Ausfälle und Verspätungen zu vermeiden, die Anfang des Jahres vor allem im Osten Österreichs Fahrgäste der Bundebahnen geplagt haben.
Damals hatten Lieferkettenprobleme bei einem anderen Hersteller zu Engpässen bei der ÖBB-Flotte geführt. „Wir sind immer noch knapp unterwegs“, will Matthä noch keine Entwarnung geben. Aber: „Jede Garnitur, die hereinkommt, macht in Summe das System stabiler.“ Insgesamt hat die ÖBB bis 2028 330 Züge bestellt. Ein Drittel der gesamten Flotte soll in den nächsten 5 Jahren ausgetauscht werden.
Neue Rettungszugflotte
Auf der Innotrans in Berlin wurde auch ein neuer Rettungszug für die Bundesbahnen präsentiert. Der ÖBB-Servicejet besteht aus zwei Triebwägen und einem Mittelwagen, der über einen Löschmitteltank mit einem Fassungsvermögen von 40.000 Liter Wasser verfügt.
Zum Einsatz kommen sollen die 68 Meter langen Fahrzeuge etwa bei Löscharbeiten in Tunnel. Er bietet auch 18 Feuerwehrleuten mit Atemschutzausrüstung Platz und soll im Notfall mehr als 300 Personen evakuieren können. Eingesetzt werden soll er aber auch als „fahrender Werkzeugkasten“ bei unterschiedlichen Instandhaltungsarbeiten.
Insgesamt haben die ÖBB 18 Fahrzeuge des Modells bestellt, die im gesamten ÖBB-Netz platziert werden sollen.