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Sterben ist nichts für schwache Nerven

von Max

Zuletzt berichteten die französischen Autoren Édouard Louis und Didier Eribon von den schwierigen Leben ihrer Mütter. Und erzählten viel über sich selbst. Bis hierher trifft das auch auf Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux zu. Und doch ist hier alles anders. Ihr neues Buch „Ich komme nicht aus der Dunkelkammer raus“ – wie immer sparsam erzählt und fantastisch übersetzt von Sonja Finck– packt und berührt ab der ersten Seite. Sie berichtet darin vom Gedächtnisverlust ihrer Mutter, wie dieser die Welt abhandenkommt und wie sie schließlich in einem Krankenhaus an Lungenembolie stirbt. Wer Ernaux’ autofiktionale Romane kennt, weiß, dass ihr Verhältnis zur Mutter nicht immer einfach war. Zu erleben, wie diese einst energische Frau, die Ernaux-Leser aus „Eine Frau“ kennen, nun ihre eigenen Kinder nicht mehr erkennt, ist mehr als aufwühlend. Ernaux erzählt schonungslos, auch sich selbst gegenüber. Sterben ist nichts für schwache Nerven. Ein Buch, das man aushalten muss. 

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