Zusammenfassung
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- Strabag steigerte den Konzerngewinn 2024 um 31% auf 823 Mio. Euro, trotz gemischten Marktbedingungen.
- Rekord-Auftragsbestand von 25,36 Mrd. Euro und eine breite Positionierung trugen zum starken Ergebnis bei.
- Für 2025 wird eine Bauleistung von rund 21 Mrd. Euro und eine EBIT-Marge von mindestens 4,5% erwartet.
Der österreichische Konzern Strabag SE, einer der führenden Bauriesen Europas, erfreut sich praller Auftragsbücher. Der Auftragsbestand ist auf 25,36 Milliarden Euro gestiegen, das ist ein Plus von acht Prozent. Laut Neo-Konzernchef Stefan Kratochwill, der seit mehr als 20 Jahren in verschiedenen Managementfunktionen in der Strabag arbeitet, ergibt das „eine gute Grundauslastung bis weit ins Jahr 2026“.
Fakt ist: Die Strabag hat im Vorjahr „das beste Ergebnis in ihrer Geschichte erzielt“. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 21 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro zu, der Reingewinn stieg fast um ein Drittel auf 823 Millionen Euro.
„Ich bin überzeugt, die Strabag ist stark aufgestellt. Wir haben alles, was es braucht: die richtigen Köpfe, die Mittel und einen klaren gemeinsamen Plan“, sagt Kratochwill. „Wir haben 2024 bzw. auch schon heuer wesentliche Meilensteine in der Umsetzung unserer Strategie 2030 erreicht.“ Kratochwill erinnerte dabei an seinen Vorgänger Klemens Haselsteiner, der im Jänner 2025 im Alter von 44 Jahren plötzlich an einem Aneurysma verstorben ist. „In dieser Zeit ist die Strabag-Familie noch enger zusammengerückt“, sagt Kratochwill. „Klemens hat mit uns die Strategie 2030 erarbeitet, und an diesem Kurs halten wir fest.“
Australien-Engagement
Im März 2025 hat der Konzern die Übernahme der Georgiou-Group in Australien abgeschlossen.
„Für uns ein wichtiger Schritt, denn es ist unser Plan, unsere Position im angelsächsischen Raum auszubauen und mit einem lokalen Geschäft in Australien vertreten zu sein“, so der Konzernchef. „Dabei diversifizieren wir unser Länder-Portfolio weiter. Diese breite Aufstellung ist ein zentrales Element für unsere langfristige Resilienz und Stabilität.“ Mit dieser Übernahme hat sich der Anteil im Geschäft außerhalb Europas auf neun Prozent verdoppelt.
21 Milliarden Bauleistung angepeilt
Betrug die Bauleistung im Vorjahr 19,2 Milliarden Euro, so werden heuer sogar 21 Milliarden Euro angepeilt. „Die Rückgänge in der Leistung in Österreich und Ungarn wurden mehr als ausgeglichen“, sagt Finanzvorstand Christian Harder. „Das stärkste Wachstum wurde mit 28 Prozent in Polen verzeichnet.“
Indes beträgt der Wohnbau nur sechs Prozent der Gesamtleistung der Strabag und spielt somit nur eine untergeordnete Rolle. „Infrastruktur macht dagegen mehr als 50 Prozent unserer Gesamtleistung aus und ist das Rückgrat unseres Portfolios“, sagt Kratochwill.
Marktführer-Rolle
Deutschland gilt als der wichtigste Markt. Am 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für den Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur in Deutschland will auch die Strabag partizipieren. „Der Modernisierungsbedarf ist enorm, aber wir rechnen mit den ersten Projekten aus diesem Paket frühestens 2026“, sagt der Top-Manager. Denn es gelte zuvor, die Planungs- und Genehmigungsprozesse in Deutschland zu beschleunigen, „nur dann wird das Paket seine Wirkung entfalten können“. Allein 16.000 marode Brücken müssen in Deutschland erneuert werden. Dort beschäftigt die Strabag 40.000 ihrer fast 80.000 Mitarbeiter und ist Marktführer. In Deutschland beträgt der Auftragsbestand 11 bis 12 Milliarden Euro.
Bedingungen für Rückkehr in die Ukraine
„In Deutschland laufen die Großprojekte gut, in den Kommunen ist aber wenig Geld vorhanden“, sagt Kratochwill. „Aktuell sind wir nicht voll ausgelastet.“ Aus der Ukraine hat sich die Strabag 2021 zurückgezogen. An eine Rückkehr knüpft sie „klare Bedingungen“. „Der Krieg muss nachhaltig beendet sein, es muss eine stabile Regierung geben und die Finanzierung muss gesichert sein“, sagt der CEO. „Und es müssen Compliance-Bedingungen herrschen, die unseren hohen Ansprüchen entsprechen.“