Zusammenfassung
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- Das Frühjahr 2024 gehört zu den fünf trockensten der letzten 100 Jahre
- Trotz geringerem Wasserfluss wird der energetische Verlust durch erhöhte Fallhöhe ausgeglichen, was die Stromproduktion stabilisiert.
- Klimawandel verursacht häufiger Extremwetterereignisse, aber die Stromversorgung wird durch alternative Quellen und Importe gesichert.
Laut dem landesweit tätigen Stromkonzern Verbund ist das aktuelle Frühjahr eines der fünf trockensten seit 100 Jahren. Das wirkt sich auch auf die Wasserkraft aus.
Die Verbund-Erzeugung aus Wasserkraft betrage heuer bisher 80 Prozent des langjährigen Durchschnitts. „Das liegt in der langfristigen Schwankungsbreite, ist aber eines der fünf trockensten Frühjahre seit 100 Jahren“, schrieb ein Sprecher auf APA-Anfrage.
Weniger Wasser bedeute allerdings nicht in gleichem Ausmaß weniger Stromproduktion, denn maßgeblich für die Ausbeute sei auch die Fallhöhe beim jeweiligen Kraftwerk. Mit geringerer Wasserführung sinke auch der Wasserstand unterhalb der Kraftwerke, „das bedeutet mehr Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser und somit mehr Fallhöhe. So wird der energetische Erzeugungsverlust abgemildert“, so der Verbund.
Klimawandel bringt häufigere Extremwetterereignisse
Generell sei eine Verschiebung der Erzeugung zu beobachten. „Die menschengemachte Erderwärmung bringt häufigere Extremereignisse wie Trockenheit und Starkregen“, schrieb der Stromkonzern. Aktuell werde die Strom-Lücke durch Pumpspeicher, Gaskraftwerke und Importe gedeckt, laut Verbund könnte ein verstärkter Ausbau der Windkraft die Abhängigkeit von Importen im Frühjahr in Zukunft verringern.
Auch bei Oesterreichs Energie sieht man derzeit keinen Grund zur Sorge, die Wasserführung unterliege natürlichen Schwankungen.
Der Erzeugungskoeffizient der Laufkraftwerke lag laut Regulierungsbehörde E-Control im Jänner bei 0,98 und im Februar bei 0,86, wobei ein Wert von 1 den langjährigen Durchschnitt markiert. Daten für März sind derzeit noch nicht verfügbar. Oesterreichs Energie sieht grundsätzlich ebenfalls saisonale Verschiebungen bei Niederschlag und Wasserführung, und verweist hier auch auf häufigere Extremwetterereignisse durch den Klimawandel, insgesamt sei die Wassermenge hierzulande in den vergangenen Jahren aber stabil geblieben.
Wasserführung regional sehr unterschiedlich
Auf die Wasserkraft-Erzeugung der Wien Energie wirkt sich die Trockenperiode ebenfalls aus, „eine allgemeine Aussage können wir hier allerdings nicht treffen, da unsere Wasserkraftwerke an sehr unterschiedlichen Standorten in Österreich verteilt sind“, hieß es von einer Sprecherin auf APA-Anfrage. Demnach gebe es Kraftwerke, deren Produktion derzeit kaum vom Vorjahreswert abweicht, und andere mit größeren Schwankungen. Das vergangene Jahr 2024 sei zudem ein besonders gutes Jahr für die Wasserkraft gewesen.
Der geringe Niederschlag in den Wintermonaten 2024/25 gegenüber den Vorjahren habe sich auch in der niederösterreichischen Wasserkrafterzeugung widergespiegelt – besonders im Vergleich zu 2023/24, als eine ausgesprochen gute Wasserführung vorhanden gewesen sei, teilte der börsenotierte Energieversorger EVN mit. „In einzelnen Monaten lag die Erzeugung bis zu 50 Prozent unter der erwarteten Menge“, hieß es.
Das Thema Trockenheit sei für EVN nicht nur als Wasserkrafterzeuger, sondern auch als Österreichs zweitgrößter Trinkwasserversorger von großer Bedeutung. „Aktuell sind die Wasserstände in unseren Brunnenfeldern stabil und wir sehen uns für den Sommer gut gerüstet“, wurde betont.