Startseite Politik Trump macht seine „Boygroup“ um Milliarden ärmer

Trump macht seine „Boygroup“ um Milliarden ärmer

von Max

Was Elon Musk auf X postet, ist meistens deutlich. Wenn er etwa zur Wahl der AfD aufruft („die Partei ist die einzige Rettung Deutschlands“) oder polternd die „Freilassung“ von RN-Frontfrau Marine Le Pen fordert. Am Montag aber postete ein Video, das für ihn ziemlich subtil war: Darin spricht Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman darüber, dass die Komponenten eines Bleistifts aus der ganzen Welt kommen – dieses Zusammenspiel des freien Markts sorge für Wachstum und Frieden auf der ganzen Welt, sagt er da.

Bis vor Kurzem sahen viele in Tech-Milliardär Musk den „Schattenpräsidenten“ der USA, sogar den Strippenzieher hinter Donald Trump. Das Börsenbeben, das  der US-Präsident mit seinem Zoll-Rundumschlag ausgelöst hat, versetzt den reichsten Mann der Welt jetzt aber in eine heikle Position: Trump hat ihn ein ganzes Stück ärmer gemacht – in den ersten 48 Stunden nach Trumps „Tag der Befreiung“ um 31 Milliarden Dollar an den Börsen. Das sind gut zehn Prozent seines gesamten Vermögens.

Wäre die Welt eine andere, hätte Musk sich wohl lautstark über Trump beschwert. Die Washington Post berichtet zwar, er habe ihn hinter den Kulissen von seinen Plänen abbringen wollen, offensichtlich aber ohne Erfolg. So blieb es beim netten Posting.

Trump machte sie reich 

Die Zurückhaltung hat freilich Gründe. Einer davon ist die Macht, die Trump Musk als DOGE-Budget-Reformer verliehen hat. Ein anderer ist, dass Musks Reichtum erst durch Trump durch die Decke schoss: Zwischen der Wahl am 5. November und Weihnachten wuchs dessen Geldberg durch höhere Firmenbewertungen und Aktienzuwächse um unglaubliche 84 Prozent.

Ähnlich erging es auch den anderen der „Boyband“, die bei Trumps Inauguration neben dem Präsidenten zu sehen waren. Amazon-Chef Jeff Bezos und Meta-Boss Mark Zuckerberg, die in den USA gern „Broligarchs“ genannt werden – eine Anspielung auf das Machogehabe der „Bro Culture“ ebenso wie auf das Opportunistentum der Oligarchen – mussten seit der Wahl nur zusehen, wie ihre Aktien nach oben kletterten.  Bei Zuckerberg war die Kurve besonders steil, nachdem er die angeblich parteiischen Faktenchecks bei Facebook und Instagram abdrehen ließ.

Dass die beiden nun ähnlich stumm wie Musk blieben, verwundert darum kaum. Dabei waren ihre Verluste nicht weniger schmerzhaft: Bezos’, mit 196 Milliarden Dollar auf Platz zwei der Bloomberg-Liste der Reichsten der Welt, hat ein Minus von 23,5 Milliarden eingefahren; Zuckerberg, mit 183 Milliarden Dollar auf Platz drei, schrieb 27 Milliarden ab. Und Bernard Arnault, Herr über das französische LVMH-Luxusimperium und mit 150 Milliarden Platz vier auf der Liste, büßte elf Milliarden ein. Arnault ist seit den 1980ern mit Trump befreundet, war Gast bei dessen Amtseinführung; dennoch traf dessen Zollkeule ihn direkt. Sein Konzern exportiert den Luxuschampagner Veuve Clicquot in die USA – der könnte jetzt deutlich teurer werden.

Nur einer hat gewonnen

Auffällig ist nur, dass bei der Nummer fünf auf der Liste der Reichen ein dickes Plus steht. Investor Warren Buffett machte in der Kurzzeit-Krise ein Plus von 2,5 Milliarden Dollar. Der 94-Jährige gilt als Börsenguru, sein Konzern bereitete sich auf die Zoll-Talfahrt vor. Doch er ist auch Kritiker Trumps – und dessen Zöllen. Die seien „zu gewissem Grad ein Kriegsakt“, sagte er jetzt in einem Interview.

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