Startseite Politik Trumps Minister werden ab heute „gegrillt“

Trumps Minister werden ab heute „gegrillt“

von Max

Er muss sich seit Dezember für den Vorwurf rechtfertigen, übermäßig Alkohol konsumiert und mehrfach Frauen sexuell bedrängt zu haben. Hegseth bestreitet die Vorwürfe. Noch hält Trump fest zu ihm. Wie Hegseth sich im Kreuzfeuer des Senats schlägt, wird über seine Zukunft entscheiden. Prädikat: Wackel-Kandidat.

Wie er, so haben sich auch andere Kandidaten Trumps intensiv auf ihre Auftritte auf dem Capitol Hill vorbereitet. Es gab Lernsitzungen, beinharte Schein-Anhörungen und hartes Coaching durch republikanische Senatoren. Über viele Stunden hinter verschlossenen Türen haben Trumps Verbündete die Kandidaten gepiesackt, sich mit ihren Schwachstellen auseinanderzusetzen, an ihren Argumenten zu feilen, wenn die oppositionellen Demokraten sie mit provokanten Fragen aus der Balance bringen wollen.

Die ungefährdeten Kandidaten

Marco Rubio hat hier nicht viel zu befürchten. Der Senator aus Florida soll das State Department leiten. Er war 2016 ein erbitterter Rivale Trumps um die republikanische Präsidentschaftskandidatur, hat sich aber inzwischen vollständig an Trump angepasst.

„Die Aufgabe des Außenministers besteht darin, die vom gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten festgelegte Außenpolitik umzusetzen“, sagte Rubio kurz nachdem Trump ihn für diese Rolle ausgewählt hatte. „Ich hoffe, dass ich die Gelegenheit dazu bekomme, wenn meine derzeitigen Kollegen im US-Senat mich bestätigen.“ Rubio könnte bereits bis zum Wochenende durch sein. 

Das gilt dem Vernehmen nach auch für Doug Burgum. Der ehemalige Gouverneur von North Dakota und Geschäftsmann soll Innen-Minister werden und vor dem Senatsausschuss für Energie und natürliche Ressourcen seine Vorstellungen von der Zukunft staatlichen Grundbesitzes  darlegen. Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota, dürfte auf dem Weg an die Spitze des Heimatschutzministeriums, das für die Grenzsicherung verantwortlich ist, auch nicht aufzuhalten sein.

Sean Duffy (Verkehrsministerium), ein ehemaliger Kongressabgeordneter aus Wisconsin und Moderator bei Fox Business, und John Ratcliffe, künftig Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, sind ebenfalls nicht gefährdet. 

Auch bei Scott Bessent steht keine Überraschung an. Der milliardenschwere Finanzmanager aus South Carolina wäre das erste offen LGBTQ-bestätigte Kabinettsmitglied in einer republikanischen Regierung. Der schwule Finanzminister bekommt die Schlüsselrolle in der Finanz-, Wirtschafts- und Steuerpolitik. 

Umstrittene Trump-Vertraute

Spannend könnte der Auftritt von Pam Bondi werden. Die enge Trump-Vertraute soll nach dem Rückzug der ersten Wahl – Matt Gaetz – das Justizministerium übernehmen. Bondi war früher Generalstaatsanwältin des Bundesstaates Florida. Sie muss an zwei Tagen die Fragen der Senatoren parieren. Die Demokraten fürchten, dass Bondi Erfüllungsgehilfin Trumps wird, der seinen politischen Feinden juristische Vergeltung angedroht hat.

„Das amerikanische Volk wird in den nächsten Wochen Gefallen an dem finden, was diese brillanten Menschen zu bieten haben“, sagte Trumps neue Pressesprecherin Karoline Leavitt dem Sender CNN. Dazu zählt Leavitt auch Russell Vought, der das wichtige „Office of Management and Budget” übernehmen soll. Vought ist für die Demokraten ein dunkelrotes Tuch, war er doch eng in das „Projekt 2025” eingebunden; ein erz-konservativer Planungs-Entwurf für Trumps zweite Amtszeit. Auch Lee Zeldin, einst Kongressabgeordnete aus New York, ist der Opposition nicht geheuer. Er soll die für den Umweltschutz wichtige „Environmental Protection Agency” (EPA) leiten und Trumps Kehrtwende  – weg von den erneuerbaren Energien, hin zu fossilen Brennstoffen – forcieren. 

Auf der Warteliste

Weil den Senatoren noch wichtige Unterlagen (FBI-Sicherheitsgutachten, Finanzverhältnisse etc.) fehlen, sind für hoch umstrittene Kandidaten/-innen wie Tulsi Gabbard (Büro des Direktors des Nationalen Nachrichtendienstes), Kash Patel (Bundespolizei FBI) und Robert F. Kennedy Jr. (Gesundheits- und Sozialministerium) noch keine Anhörungstermine festgelegt worden. Auch Linda McMahon (Bildungsministerium), Howard Lutnick (Handelsministerium) und Elise Stefanik (Botschafterin bei den Vereinten Nationen) stehen noch auf der Warteliste.

über uns

Wp Logo2

Damit wir Ihnen möglichst schnell weiterhelfen können, bitten wir Sie, je nach Anliegen über die hier genannten Wege mit uns in Kontakt zu treten.

Aktuelle Nachrichten

Newsletter

2020-2022 – Wiener Presse. Alle Rechte vorbehalten