Das Epizentrum der Katastrophe, die Donald Trump mit Strafzöllen gegen die Nachbarländer Kanada und Mexiko bekämpfen will, liegt nur einige U-Bahnstationen von dem Ort entfernt, wo vor fast 250 Jahren die Wiege der amerikanischen Demokratie stand. In Kensington, einem der prekärsten Stadtteile von Philadelphia, wo die Gründerväter die Unabhängigkeitserklärung unterzeichneten, erinnern ganze Straßenzüge an die Zombie-TV-Serie „The Walking Dead“.
Auf der Allegheny Avenue vegetieren täglich in tranceähnlichem Zustand Dutzende Menschen mit offenen, blutenden Wunden auf dem Bürgersteig vor sich hin und injizieren sich, umgeben von Müll, Fäkalien und Dreck den nächsten Schuss. Groß in Mode: „Tranq“. Das ist der Straßenname für Xylazin, ein Beruhigungsmittel für Pferde.
Oft wird es mit Fentanyl oder Heroin gemischt, um die Wirkung zu verstärken oder zu verlängern. Sobald die Mischung in den Körper gelangt, führt sie zu einer verlangsamten Herzfrequenz und einer tiefen Sedierung; daher die „Zombie“-Anmutung. Die Droge löst nekrotische Hautgeschwüre aus, die zu Amputationen führen können.