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Umsatzplus im Osten, Personalmangel im Westen

von Max

Trotz Schwierigkeiten in der Immobilienbranche lief das vergangene Geschäftsjahr gut für das Gebäudebetreuungsunternehmen Attensam. Mit einem Umsatz von 116,5 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen 2023/24 um 11,7 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Das Ergebnis werde zwar durch die hohe Inflation relativiert, wie der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, Oliver Attensam, einräumt. Trotzdem handle es sich um „solide Zahlen“, auf die man stolz sein könne.

Das umsatzstärkste Standbein der Unternehmensgruppe war die Hausbetreuung in Wien und Umgebung, auf die ein Umsatz von 67 Millionen Euro fällt (plus 13,2 Prozent zum Vorjahr). 42,5 Prozent des Umsatzes erwirtschaftete Attensam mit seinen drei Tochtergesellschaften. 

Österreichweit verfügt der Marktführer in der Betreuung von Wohnimmobilien über 20 Standorte. Zwischen den unterschiedlichen Regionen gab es Unterschiede im Wachstum.

Westen bereitet die meiste Arbeit

Denn während Attensam Süd (Burgenland, Kärnten, Steiermark, Osttirol, niederösterreichisches Industrieviertel) und Attensam Nord (niederösterreichisches Wein-, Wald- und Mostviertel und der Großteil Oberösterreichs) ihren Umsatz deutlich steigern konnten (um 13,7 bzw. 11,8 Prozent), fiel das Wachstum im Westen geringer aus. 

Der Umsatz von Attensam West (Salzburg, Tirol und das Salzkammergut in Oberösterreich) wuchs um nur 3,6 Prozent. Gleichzeitig habe das Unternehmen in der dortigen Region „die meiste Arbeit“, sagt Michael Hackl, Geschäftsführer der Attensam Tochtergesellschaften. 

So wurde erst vor ungefähr einem Jahr der neue Standort in Rankweil im Rheintal eröffnet. Auch in Salzburg und Innsbruck werden gerade neue Standorte aufgebaut, um die Präsenz des Unternehmens und die Versorgung im Westen zu verbessern.

Auch die Suche nach qualifiziertem Personal gestalte sich regional sehr unterschiedlich. Das Unternehmen habe zwar allein im letzten Quartal rund 2.000 Bewerbungen erhalten, gleichzeitig müsse Attensam vor allem im Westen immer wieder Aufträge aus personellen Gründen absagen. Besonders in den Bereichen Bürobetreuung und Sonderreinigung fehle es in Salzburg und Tirol an Arbeitern.

Saisonarbeiter für den Winterdienst

Das wichtigste Tätigkeitsfeld von Attensam sei der Winterdienst, auf den 35 Prozent des Unternehmensumsatzes fielen. Hierfür setzt das Unternehmen Saisonarbeiter aus unterschiedlichen ebenfalls häufig saisonalen Berufen ein, wie etwa Dachdecker, die im Winter keine Aufträge finden, oder Taxifahrer, die sich durchs Schneeräumen Geld dazuverdienen.

Attensam versucht diese Arbeitskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden oder sie ganzjährig einzusetzen, wie etwa in den wärmeren Monaten für die Grünflächenpflege.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen im Schnitt rund 1.600 Personen, ein Großteil davon hat Migrationshintergrund. 37 Nationen seien unter den Mitarbeitern des Unternehmens vertreten. „Wir sind gewissermaßen ein Schmelztiegel der Kulturen. Die Vielfalt macht uns aus“, sagt Peter Schrattenholzer, Geschäftsführer von Attensam Wien.

Veränderungen in der Unternehmensstruktur

Für Oliver Attensam liegt der langfristige Erfolg des Unternehmens in der ständigen Weiterentwicklung der Dienstleistungen und der Unternehmensstruktur. Aus diesem Grund sollen die drei Tochtergesellschaften mit 1. Jänner 2025 in die Attensam Wien integriert werden. So will das Unternehmen bessere Synergieeffekte und österreichweit einheitliche Standards schaffen. 

Auch der Vertrieb wurde im Frühjahr 2024 auf neue Beine gestellt und unterliegt seither der Leitung der ehemaligen Signa-Managerin Weronika Pilus.

Eine Expansion ins Ausland schließt Attensam vorerst aus. In der Vergangenheit war das Unternehmen kurzzeitig auch etwa in Ungarn, Deutschland und Rumänien tätig. Seit mehreren Jahren konzentriere man sich aber nur noch auf den heimischen Markt. „Und das war die richtige Entscheidung“, sagt Attensam und verweist auf das Wachstum seines Unternehmens. 

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