Dietmar Kühbauer war noch nie um einen guten Spruch verlegen. Das änderte auch die Tatsache nicht, dass der WAC mit der 0:1-Niederlage gegen Salzburg Platz drei an den Vizemeister abgeben musste. Leicht verärgert sprach er nach der Partie zu den Journalisten: „Erste Halbzeit waren wir nicht existent, vor allem in den ersten 25 Minuten. Zweite Halbzeit waren wir dann besser, haben aber die Tore nicht gemacht.“ Warum das so war? „Es ist mir unerklärlich, warum wir nicht von Beginn an so gespielt haben.“ Daran, dass er wegen seiner Gelbsperre nur auf der Tribüne zuschauen durfte, habe es jedenfalls nicht gelegen.
Der WAC geht dennoch hoch motiviert in die Meistergruppe. Was das Ziel sei, wurde Kühbauer gefragt. „Unser Ziel ist das Double, alles andere wäre eine Enttäuschung. Wir haben ja auch das meiste Geld.“ Mit Sarkasmus wollte er hervorstreichen, dass man klarer Außenseiter sei, andere Teams ganz andere Möglichkeiten hätten. Auf die Bitte nach ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit meinte er: „Favoriten sind andere, das heißt aber nicht, dass wir uns geschlagen geben. Wir werden versuchen, unser Fell so teuer wie möglich zu verkaufen. Grundsätzlich wird es extrem eng werden.“
Eine spannende Meistergruppe erwartet sich auch Salzburg-Trainer Thomas Letsch. Er ist mit seiner Mannschaft wieder mittendrin im Meisterkampf, nach der Punkteteilung fehlen nur vier Zähler auf die Spitze. Nach dem „dreckigen Sieg“ gegen die Kärntner werde man jetzt in der Länderspielpause erst einmal durchschnaufen. „Wenn man den Grunddurchgang als Red Bull Salzburg auf Platz drei abschließt, kann man nicht zufrieden sein, aber wir sind dabei.“ In der Meistergruppe gelte es, einige Dinge besser zu machen.
„Was uns noch fehlt, ist die Konstanz. Defensiv ist die Stabilität da, unser Manko liegt eindeutig in der Effektivität“, weiß der Deutsche. „Wir müssen vorne schärfer werden.“ Die Vorfreude auf die finale Phase der Meisterschaft ist groß: „Alles rückt enger zusammen, die Karten werden neu gemischt. Es wird spannend wie nie und alles ist möglich.“