Zusammenfassung
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- Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben.
- Er hatte noch am Vortag den Segen ‚Urbi et Orbi‘ auf dem Petersplatz erteilt.
- Franziskus wurde im Februar aufgrund einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Der Tod trat plötzlich ein und soll nicht direkt mit einer Atemwegserkrankung zusammenhängen.
Papst Franziskus ist tot. Das wurde am Ostermontag vom päpstlichen Kämmerer, Kardinal Kevin Farrell, mitgeteilt. „Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben. Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt“, hieß es in dem Text.
„Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet. Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere zugunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten. In großer Dankbarkeit für sein Beispiel eines wahren Jüngers des Herrn Jesus empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des dreifaltigen Gottes“, so Kardinal Farrell.
Mögliche Todesursache
Der Papst könnte an einer Hirnblutung gestorben sein. Der Tod trat plötzlich ein und soll nicht direkt mit einer Atemwegserkrankung zusammenhängen, verlautete aus dem Vatikan.
Als Zeichen der Trauer über den Tod von Papst Franziskus läuten am heutigen Ostermontag um 17.00 Uhr auch in ganz Österreich die Glocken für zehn Minuten. Ebenso werden Kirchen und kirchliche Gebäude schwarz beflaggt. Im Stephansdom wird Kardinal Christoph Schönborn um 18.00 Uhr ein kleines Requiem für den verstorbenen Papst leiten.
Die Bekanntgabe des Todes von Papst Franziskus durch Farrell erfolgte in der Kapelle der Casa Santa Marta. Neben ihm standen der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der stellvertretende Substitut Edgar Pena Parra und der Zeremonienmeister Bischof Diego Ravelli, teilte der Vatikan mit.
Messe für verstorbenen Papst in Lateranbasilika geplant
„Wir trauern um den Zeugen des Evangeliums, den barmherzigen Hirten, den Propheten des Friedens“, erklärte der Kardinalvikar für die Diözese Rom, Baldo Reina. Er wird um 19.00 Uhr in der Lateranbasilika einer Messe zum Ableben des Pontifex vorstehen, zu der die Priester, Diakone und alle Gläubigen der Diözese Rom eingeladen sind. Die Lateranbasilika ist nach dem Petersdom die zweitgrößte Kirche Roms.
Wenige Stunden nach dem Tod von Papst Franziskus läuteten die Kirchenglocken im Petersdom. Seit vielen Jahrhunderten ist das Läuten der Glocken das offizielle Zeichen, das die katholischen Gläubigen über den Verlust ihres Kirchenoberhauptes informiert. Das Läuten ist ein symbolischer Akt, der Trauer ausdrückt und die Gläubigen zum Gebet aufruft.
Ritus zur Sarglegung
Der Leichnam des verstorbenen Papstes Franziskus wird am Montagabend in den dafür vorgesehenen Sarg gelegt. Das kündigte der Päpstliche Zeremonienmeister Diego Ravelli am Montag zu Mittag an. Zugleich werde der Tod des römisch-katholischen Kirchenoberhaupts nochmals offiziell festgestellt. Eine offene Aufbahrung des Leichnams auf einem Katafalk wie bei früheren Päpsten ist nicht vorgesehen.
Der Ritus der Sarglegung findet um 20.00 Uhr in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Casa Santa Marta statt. Dort lebte Papst Franziskus seit seiner Wahl im März 2013 in einem Apartment. Die Zeremonie leitet der Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, Kardinal Kevin Joseph Farrell. Außer ihm nehmen Kardinaldekan Giovanni Battista Re weitere Kardinäle sowie die Leitung des vatikanischen medizinischen Dienstes an der Zeremonie teil.
Heiligsprechung suspendiert
Inzwischen wurde die am kommenden Sonntag geplante Heiligsprechung des als „Cyber-Apostels“ bekanntgewordene italienischen Jugendlichen Carlo Acutis suspendiert. Das kündigte der Vatikan an. Der 2006 an Leukämie gestorbene Teenager und Internet-Fan hätte bei der Zeremonie zum ersten Heiligen aus der Millennial-Generation werden sollen. Acutis half zu Lebzeiten Priestern dabei, Websites für ihre Pfarreien einzurichten. Zur Heiligsprechung waren zehntausende Pilger im Vatikan erwartet.
Pilgeransturm in Rom
Wenige Stunden nach dem Tod von Papst Franziskus haben sich auf dem Petersplatz zahlreiche Gläubige versammelt. In den Straßen, die an den zentralen Platz vor dem Petersdom grenzen, drängten sich viele Menschen und standen Schlange, um auf den Platz zu gelangen. Ein Ordnungsdienst ist im Einsatz, um die Menschenmassen zu leiten.
Auf dem Petersplatz herrschte am Ostermontag schon von Anfang an reges Treiben. Tausende Pilger wollten sich am Ostermontag zur traditionellen „Regina Coeli“-Zeremonie, dem Gebet zum Abschluss der Osterfeierlichkeiten, versammeln. Statt freudvoller Stimmung herrscht Bestürzung unter den Pilgern. Vor der Heiligen Pforte, die Pilger während des Jubiläumsjahrs durchschreiten müssen, herrschte ebenfalls starker Andrang. Zahlreiche Gläubige drängten sich vor der Peterskolonnade und in den angrenzenden Straßen, die zum Petersdom führen, und versuchten, den Petersdom zu betreten. Ein strenger Ordnungsdienst ist im Einsatz, um den Zustrom zum Petersdom zu regeln. Gläubige und Touristen aus den unterschiedlichsten Ländern stellen sich geduldig an, um in die Basilika zu gelangen.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kündigte an, in Abstimmung mit dem italienischen Zivilschutz notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um den geordneten Ablauf der Feierlichkeiten für das verstorbene Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zu gewährleisten.
Auftritt am Ostersonntag und Treffen mit J.D. Vance
Noch am gestrigen Ostersonntag hatte Franziskus auf dem Petersplatz in Rom den Segen „Urbi et Orbi“ („der Stadt und dem Erdkreis“) erteilt. Der 88-Jährige hatte sich ohne Nasenkanülen im Rollstuhl auf der Loggia des Petersdoms gezeigt und die Pilger gesegnet. „Frohe Ostern!“ wünschte der Papst den Gläubigen mit schwacher Stimme.
Zuvor hatte der Papst US-Vizepräsidenten J.D. Vance im Gästehaus Santa Marta getroffen, in dem der Gast aus den USA wohnt. „Ich habe mich gefreut, ihn gestern zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war“, postete Vance nach dem Ableben Franziskus‘ auf dem Kurznachrichtendienst X. „Mein Herz ist bei den Millionen von Christen in der ganzen Welt, die ihn geliebt haben.“
Gespannt wurde auf ihn gewartet: Am Ostersonntag zeigte sich Papst Franziskus schließlich auf dem Petersplatz. Es sollte sein letzter Auftritt sein
„Papst der Rekorde“
Franziskus war im März 2013 gewählt worden. Der Argentinier ist als „Papst der Rekorde“, Bahnbrecher und Reformer in die Geschichte eingegangen: Nicht nur war er der erste lateinamerikanische Papst in der Kirchengeschichte. Er war auch der erste Pontifex, der den Namen Franziskus gewählt hat.
Der 88-jährige Franziskus war außerdem der erste Jesuit, der zum Papst aufgerückt ist, und der erste Pontifex, der einen zurückgetretenen Vorgänger – den im Dezember 2022 verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. – hatte.
Im Heimatland von Papst Franziskus wurde nach Bekanntwerden seines Todes in den frühen Morgenstunden des Ostermontags (Ortszeit) eine siebentägige Staatstrauer ausgerufen. Angeordnet wurde sie laut Kathpress von Präsident Javier Milei, der sich „als Präsident, als Argentinier und vor allem als gläubiger Mensch“ von Franziskus verabschiedete und sich mit allen verbunden fühlte, „die heute von dieser traurigen Nachricht betroffen sind.“ Der ultra-liberale Milei hob in seiner Würdigung auch Differenzen zu seinem Landsmann hervor, „die heute nebensächlich erscheinen“.
Trauer und Bestürzung weltweit
Der Tod des Papstes vom „anderen Ende der Welt“ sorgt weltweit für Bestürzung. Trauerbekundungen kamen von den Staats- und Regierungschefs vieler Länder, Politikern, Geistlichen und Angehörigen der Zivilgesellschaft (mehr dazu hier).
Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigt Franziskus als „Papst für soziale Gerechtigkeit“ sowie „Wegweiser der Hoffnung“: „Er schaute nie weg, er schaute hin. Und mit ihm die Welt“, so Van der Bellen auf der Plattform X. Bei seinen offiziellen Besuchen im Vatikan habe er ihn als „interessierten und aufmerksamen Menschen erlebt. Diese Gespräche werde ich in meiner Erinnerung bewahren. Für mich wird der Name Franziskus immer für Nähe und Menschlichkeit stehen.“
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer bei Papst Franziskus (7. Juni 2021)
Für Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) ist der Tod von Franziskus „ein schmerzlicher Verlust für die katholische Kirche und für viele Menschen rund um den Globus. Für ihn wird „der unermüdliche Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz“ des Papstes unvergessen bleiben, meinte er in einer Aussendung. Mit Franziskus verliere die Welt „einen Brückenbauer, der dafür bekannt war, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen“, betonte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) auf X. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos) erinnerte daran, dass Franziskus noch am gestrigen Sonntag den Ostersegen gespendet habe. Er habe sich der Reform der Kirche und dem Frieden verschrieben, meinte sie auf X.
„Tief betroffen“ äußerte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl in einer Aussendung. Die Welt verliert mit dem verstorbenen Papst nicht nur das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, sondern auch eine „herausragende moralische Instanz unserer Zeit“. Grünen-Bundessprecher Werner Kogler betonte in einer Aussendung, dass die Welt mit dem Tod von Franziskus „eine große geistliche und ethische Instanz“ verliere.
Als Zeichen der Trauer läuten am heutigen Ostermontag um 17 Uhr in ganz Österreich die Glocken für zehn Minuten. Ebenso werden Kirchen und kirchliche Gebäude schwarz beflaggt. Im Stephansdom wird Kardinal Christoph Schönborn um 18.00 Uhr ein kleines Requiem für den verstorbenen Papst leiten.
Im Februar ins Krankenhaus eingeliefert
Im Februar war Franziskus wegen einer beidseitigen Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach mehr als einem Monat im Krankenhaus hatte er die Gemelli-Klinik in Rom vor vier Wochen verlassen können.
Vor seinem Tod hatte Franziskus, der im Gegensatz zu Benedikt als Reformer galt und demonstrativ auf Pomp und Privilegien des Papsttums verzichtet hatte – neue Regeln für bescheidenere Trauerzeremonien für Päpste auf den Weg gebracht. Das heißt: weniger Pomp und vereinfachte Riten. Und für ihn jetzt auch eine Beisetzung außerhalb der Mauern des Vatikans. Trotzdem wird es ein Weltereignis werden.
Geboren wurde Franziskus am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires. Nach einer Ausbildung als Chemietechniker entschied sich das Mitglied des bekannten Fußballvereins San Lorenzo für das Priesteramt und wurde 1969 geweiht. Schon nach vier Jahren wurde er 1973 zum Provinzial des Jesuitenordens für Argentinien gewählt. In diese Zeit fiel die Militärdiktatur, während der rund 30.000 Menschen verschleppt und ermordet wurden.
In seiner Heimat wurde der Vorwurf erhoben, Bergoglio habe als Jesuiten-Provinzial während der Militärdiktatur Ordensbrüdern nicht ausreichend Rückendeckung gegeben. In einem Interview mit Reuters 2018 sagte Franziskus, er vermisse Argentinien nicht: „Ich vermisse nur die Straße. Ich bin ein ‚callejero‘ (ein Mann der Straße).“
Er zeigte sich bemüht, die Rolle mit Schlichtheit auszufüllen. Die prunkvollen päpstlichen Gemächer im Apostolischen Palast, die von seinen Vorgängern genutzt wurden, nahm er nie in Besitz. Er zog es für seine „psychische Gesundheit“ vor, in Gemeinschaft zu leben.
Zeit der Sedisvakanz beginnt
Mit dem Tod Franziskus ist das Pontifikat des ersten südamerikanischen Pontifex zu Ende gegangen. Zwischen zwei Pontifikaten liegt immer eine zumindest mehrwöchige Zeit der „Sedisvakanz“, in der der Heilige Stuhl verwaist ist. Während dieser Zeit übernehmen die Kardinäle das Regiment im Vatikan und in der Weltkirche.
Der purpurne Senat erlebt in dieser Periode seine Sternstunde. Er tagt täglich in Generalkongregationen und bereitet vor allem das Begräbnis des alten Papstes und das Konklave, die Neuwahl des Kirchenoberhaupts, vor.
Wie es nach dem Ableben des Pontifex weitergeht, finden Sie im Detail hier