Künftig sollen die Verfahren für Rot-Weiß-Rot-Karten (RWR-Karten) schneller abgewickelt werden können, kündigte Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) am Montag an.
Dazu sollen ein „Pre-Check-Register“ für Ausbildungen beitragen, das Berufe und Qualifikationsprofile im Herkunftsland mit österreichischen Standards vergleichbar macht.
Derzeit dauert es durchschnittlich zwei Monate, bis eine RWR-Karte bewilligt wird und alle Verfahren rund um die Arbeitsbewilligungen von Fachkräften außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums erledigt sind. Zuständig sind das AMS und die Niederlassungsbehörden in den jeweiligen Bezirken. Beim AMS soll die Verfahrensdauer von durchschnittlich 25 Tagen auf unter zwei Wochen halbiert werden.
Die Qualifikationen von Personen, die sich für eine Rot-Weiß-Rot-Karte bewerben, werden derzeit einzeln geprüft. Das Einholen von Validierungen führt zu längeren Bearbeitungszeiten und höheren Verwaltungsaufwand. Das Register solle Einzelfallprüfungen in vielen Fällen überflüssig machen, sagte Kocher.
Erstes Register für die Philippinen
Für die Philippinen liegt es bereits vor. Es umfasst insgesamt 102 Qualifikationen. Als nächstes soll ein solches Nachschlagewerk für validierte Ausbildungen für die weiteren RWR-Fokusländer geschaffen werden. Zunächst für Indonesien, in Folge auch für Brasilien, den Kosovo und Albanien.
Dauer entscheidender Faktor
Heuer wurden bis Ende September 7.500 Rot-Weiß-Rot-Karten ausgegeben. Im Moment sei die Nachfrage nach Rot-Weiß-Rot-Karten etwas weniger stark, sagt Kocher. Er hatte sich ursprünglich bis Jahresende 10.000 erwartet. Wenn es mit der Wirtschaft wieder aufwärtsgehe, rechnet er wieder mit einer Zunahme. Die Dauer der Verfahren sei ein entscheidender Faktor.
Das Register soll auch einen Beitrag zur Vereinheitlichung der Prüfverfahren leisten. Denn die sind je nach Bundesland unterschiedlich lang. Auch weil es große Unterschiede bei den Verfahrensdauern der jeweiligen Niederlassungsbehörden in den Bezirken gibt.
Derzeit sind die meisten RWR-Karten an Arbeitskräfte aus Bosnien und Herzegowina vergeben. Gefolgt von China, Serbien, Indien und der Türkei.