Zusammenfassung
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- Ablebensversicherungen zeigen große Preisunterschiede, vor allem bei einem höheren Eintrittsalter.
- Risikofaktoren beeinflussen die Prämienhöhe, Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung ist aber ratsam.
- VKI empfiehlt klare Trennung von Risikoabsicherung und Vermögensaufbau, Mischversicherungen sind oft nachteilig.
Ablebensversicherungen haben viele Namen. Teilweise heißen sie Risikolebensversicherung, Risiko-Ablebensversicherung oder einfach nur Lebensversicherung. Das Prinzip ist immer dasselbe: Man zahlt Geld ein und falls man stirbt, bekommen die Hinterbliebenen eine gewisse Versicherungssumme. Es gibt allerdings große Unterschiede, wieviel man pro Jahr einzahlen muss, um genau dieselbe Versicherungssumme zu erhalten. Das zeigt der Verein für Konsumenteninformation (VKI) in einem neuen Test auf.
8.000 Euro Ersparnis über 20 Jahre
17 Versicherer wurden dabei verglichen. Die Preise wurden anhand von zwei beispielhaften Personen berechnet: Einer 170 Zentimeter großen und 75 Kilogramm schweren Frau und einem Mann mit 180 Zentimeter und 85 Kilogramm – beide Büroangestellte. Die Prämienhöhen für sie wurden mit einem angenommenen Alter von 20, 30, 40 und 50 Jahren erhoben. Die Versicherungssumme sollte 100.000 Euro betragen, die Laufzeit 20 Jahre.
Für alle Ablebensversicherungen gilt: Je jünger man beim Abschluss ist, desto günstiger sind sie. Aber die Preisspanne zwischen den Angeboten ist enorm. Bei einem Einstiegsalter von 30 Jahren zahlt man zwischen 38,72 Euro und 98,58 Euro im Jahr. Die Prämie für eine 50-jährige Person liegt dagegen zwischen 235,99 Euro und 641,97 Euro. In 20 Jahren Laufzeit kann man sich also mehr als 8.000 Euro an Prämien ersparen. Bei einem Einstiegsalter von 30 Jahren sind es immerhin 1.200 Euro.
Risikofaktoren entscheidend für Prämienhöhe
Ganz entscheidend dafür, wie hoch die Prämie ausfällt, sind Risikofaktoren. Die beispielhaften Versicherten sind etwa Nichtraucher, haben keine Vorerkrankungen und keine zusätzlichen Risiken. Das kann etwa das Ausüben gefährlicher Sportarten wie Fallschirmspringen sein, erklärt VKI-Versicherungsexpertin Gabi Kreindl. „Vor zehn Jahren war das noch kein Thema, aber jetzt wird das abgefragt.“
Ehrlichkeit bei der Gesundheitsprüfung
Zum Abschluss einer Ablebensversicherung gehört eine Gesundheitsprüfung, die je nach Versicherungssumme unterschiedlich ausfallen kann – vom Fragebogen bis zur ärztlichen Untersuchung. Sollten sich relevante Risikofaktoren im Laufe der Zeit ändern – etwa, indem man mit dem Rauchen anfängt – wollen Versicherer informiert werden. Man muss dann zwar wahrscheinlich eine höhere Prämie zahlen, aber Kreindl rät dennoch zur Ehrlichkeit.
Hinterbliebene setze man lieber keinen Streit mit der Versicherung aus, wenn sich dieser nach dem Ableben weigert, zu zahlen. „Es müsste dann allerdings schon einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und dem Todesfall geben.“ Wenn man an Folgen des Rauchens gestorben ist und dem Versicherer vorgegeben hat, Nichtraucher zu sein, kann er die Auszahlung der Versicherungssumme verweigern.
Mischversicherungen haben Nachteile
„Grundsätzlich erachten wir die Ablebensversicherung als sinnvolles Produkt – allerdings nicht für jeden gleichermaßen“, sagt Kreindl. Sehr zu empfehlen sei es etwa für Paare, die einen hohen Kredit aufgenommen haben. Auch, wenn das Familieneinkommen wesentlich an einer Person hängt, sei eine Ablebensversicherung sinnvoll. „Es ist ratsam, sich Gedanken darüber zu machen, wie sich Hinterbliebene nach dem eigenen Tod versorgen können.“
Von einer Mischung aus Risikoabsicherung und Vermögensaufbau, wie sie etwa kombinierte Er- und Ablebensversicherungen oder fondsgebundene Lebensversicherungen bieten, rät die VKI-Expertin dagegen ab: „Der Ablebensschutz ist dabei meist zu niedrig und für das Ansparen wird ein weniger hoher Prämienanteil eingesetzt. Wir raten dazu, diese beiden Schienen klar zu trennen.“
Anhaltspunkt für Überprüfung von Verträgen
Sieben Versicherer, bei denen der VKI angefragt hat, wollten bei dem Vergleichstest nicht dabei sein, darunter bekannte Namen wie Bawag P.S.K., Ergo, Generali, Grazer Wechselseitige oder Uniqa. „Manche haben sich auf andere Versicherungsformen spezialisiert, manche haben aber auch keine Begründung geliefert“, sagt Kreindl.
Der Vergleich der 17 Anbieter zeige die hohe Bandbreite an Angeboten bereits sehr gut. Verfügbar ist er im Internet und in der März-Ausgabe der Zeitschrift Konsument. Er könne auch als Basis herangezogen werden, um eventuell bereits bestehende Polizzen zu überprüfen. Will man sich beraten lassen, seien unabhängige Versicherungsmakler vorteilhaft. Auch Online-Vergleichsplattformen seien eine gute Informationsquelle, obwohl sie manchmal nicht alle Anbieter erfassen.