Das System der Absicherung von Naturkatastrophen funktioniere in Österreich nicht, sagt Rémi Vrignaud, Allianz-Chef und Präsident des Versicherungsverbandes. Es sind nur sehr geringe Schadenssummen abgedeckt. Und auf Unterstützung aus dem staatlichen Katastrophenschutz hätten betroffene Haushalte wiederum keinen Rechtsanspruch.
Konkret fordert Vrignaud erneut eine Versicherung gegen Naturkatastrophen, gekoppelt an die bestehende Feuerversicherung, die für 80 bis 90 Prozent der heimischen Gebäude abgeschlossen wird.
Die Prämien sollen nach Risiko des Objektes gestaffelt werden und lediglich Kosten in Höhe eines „niedrigen dreistelligen Betrags“ pro Gebäude und Jahr verursachen.
Breite Schultern
Vrignaud sprach am Dienstag von leistbaren „drei Bier im Monat“. Dafür könnten durchschnittliche Versicherungssummen von 500.000 Euro erreicht werden, während es jetzt um 5.000 Euro gehe. Wichtig sei „ein System, das auf breiten Schultern getragen wird“.
Auch in der Pensionsvorsorge haben die Versicherungen Wünsche an die künftige Regierung. Bei der dritten Säule der privaten Vorsorge soll die Versicherungssteuer von vier auf zwei Prozent halbiert werden beziehungsweise ganz entfallen, wenn in nachhaltige Produkte („ESG“) investiert werde.
In der zweiten Säule der betrieblichen Vorsorge solle der Steuerfreibetrag für den Arbeitgeber von 300 auf 1.200 Euro angehoben werden, lautet eine weitere Forderung. miba