Startseite Politik Warum der Sonntag trotz SPÖ-Vormacht spannend wird

Warum der Sonntag trotz SPÖ-Vormacht spannend wird

von Max

Manchmal bekommen Regierungen seltsame Namen: Man hat von der Jamaika-Koalition gehört; Österreichs amtierende Bundesregierung wird gern als  Zuckerl-Koalition tituliert; doch das alles kommt nicht wirklich an das Bild heran, das Karl Mahrer im Finale des Wiener Landtagswahlkampfes beschwört: Der Spitzenkandidat der ÖVP fordert für die Bundeshauptstadt eine so genannte Feuerlöscher-Koalition. Und seine bestechend simple Erklärung dafür geht so: Mehrheitlich rot, sind die „wirksamen Teile“ des Löschgeräts in Schwarz gehalten. Logisch eigentlich, oder?

Heute, Sonntag, klärt sich für Mahrer, für 1,4 Millionen Wiener Wahlberechtigte, ja überhaupt für alle politisch Interessierten, welche Koalitionen in der Bundeshauptstadt rein rechnerisch möglich sind – und ob Mahrers Feuerlöscher mit am Tisch ist.

Keine große politische Umwälzung

Nach gängiger Lesart, sprich: laut den jüngsten und seriösen Umfragen, bleibt Wien eine große politische Umwälzung erspart: Die SPÖ hat hervorragende Chancen, mit einem satten Vorsprung rund um die 40 Prozent-Marke abzuschneiden; und während die FPÖ nach dem Wahl-Desaster von 2020 wieder auf rund 20 Prozent und mehr kommen wird, rittern ÖVP, Grüne und Neos mit annähernd gleich großen Chancen und Werten zwischen acht und dreizehn Prozent um den dritten Rang.

Was den Anspruch auf den Bürgermeister angeht, wird es möglicherweise also nicht rasend spannend. 

Doch auch wenn Platz 1 an die SPÖ ziemlich klar vergeben scheint,  ist das Rennen nicht gelaufen, denn: Wer sichert den Roten im Landtag die Mehrheit für Michael Ludwig

Stimmt schon: Rein rechnerisch ermöglicht das Wiener Wahlrecht, dass man auch mit weniger als 50 Prozent der Stimmen eine absolute Mandatsmehrheit erhält. Nach jetzigem Stand ist die SPÖ aber weit davon entfernt. Und das bedeutet, dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf einen Koalitionspartner angewiesen ist, um Ludwig im Amt zu halten.

Ludwig: Keine Zusammenarbeit mit der FPÖ

Bis auf die FPÖ, mit der Ludwig eine Zusammenarbeit ausschließt, gelten alle drei verbleibenden Parteien als potenzielle Partner. Die SPÖ hat mit ÖVP und Grünen bereits koaliert, zuletzt regierte man gemeinsam mit den Neos. Sollten die Pinken das avisierte Wahlergebnis schaffen, gelten sie als aussichtsreicher Koalitionspartner.

Doch eingedenk der Tatsache, dass der mit einem Strafverfahren konfrontierte Karl Mahrer nach der Wahlniederlage wohl zurücktritt und angesichts der durchaus guten Gesprächsbasis der Roten mit Grünen-Chefin Judith Pühringer ist es keineswegs ausgeschlossen, dass die SPÖ mit einer neuen ÖVP oder auch den Grünen koaliert. Was kommt? Erste Hinweise darauf bringt der heutige Abend. 

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