Seit dem 1:0-Sieg von Rapid in Stockholm werden verstärkt Flüge aus Wien nach London für Anfang Mai gebucht. Am Donnerstag soll gegen Djurgarden der historische Einzug in das Semifinale der Conference League im Hütteldorfer Tollhaus fixiert werden. Das Rückspiel um 21 Uhr (Canal+ live) ist längst ausverkauft.
Der Gegner steht nach dem 3:0-Sieg von Chelsea in Warschau gegen Legia bereits de facto fest.
Während Trainer Robert Klauß vor verfrühter Euphorie warnt, gibt es für viele Fans in Zeiten dynamischer Flugpreise kein Halten mehr. Das Ziel London zählt aufgrund der vielen Abflüge zu den billigeren Zielen in Europa, aber bei verstärkter Nachfrage ziehen auch für die Metropole die Preise an.
Wer genug Geld auf der Seite hat, bucht gleich zwei Reisen. Nach dem Motto „Einmal Rapid anschauen, einmal London“. Nur wenn es für die Rapidler 13 schlägt und im Weststadion doch noch das Aus folgt, wäre der (finanzielle) Jammer groß: Bislang hat Rapid zwölf Mal auswärts 1:0 gewonnen und danach in Wien stets den Aufstieg gefeiert.
Banges Warten
Aber auch mit dem Anpfiff wird noch immer nicht feststehen, wann Rapid eigentlich im Semifinale zu Hause und wann auswärts spielen würde. Warum eigentlich?
Es geht um die „City Rule“ der UEFA. Der europäische Verband will aus Sicherheitsgründen nicht, dass an einem Tag in einer Stadt zwei Europacup-Heimspiele stattfinden. Dabei wird kein Unterschied zwischen Wien, Istanbul oder der Fußball-Hauptstadt London mit Dutzenden Vereinen gemacht.
In der Türkei wurde der Auftakt in der Conference League von Rapid bei Basaksehir (2:1-Sieg) um einen Tag auf den Mittwoch vorverlegt, weil am Donnerstag Besiktas dran war. Der Verband hat in Hütteldorf aber anklingen lassen, dass im Semifinale keine „fremden“ Tage mehr erwünscht sind.
Deswegen müssen Chelsea und (im Idealfall auch) Rapid darauf schauen, was Tottenham gegen Frankfurt schafft. Der andere Londoner Traditionsverein spielt in der höherrangigen Europa League nach einem 1:1 bei der Eintracht in Frankfurt um den Aufstieg.
Restplatz-Börse
Das Semifinal-Hinspiel würde Tottenham (gegen Bodö Glimt oder Lazio Rom) am 1. Mai zu Hause spielen. So wie – laut Auslosung – auch Chelsea. Wenn Tottenham tatsächlich aufsteigt, dreht die UEFA das Heimrecht von Chelsea, und Rapid würde am 1. Mai nach Hütteldorf einladen – immer angenommen, diese beiden Vereine steigen tatsächlich auf.
In diesem Fall würde dann nicht am 8. Mai das historische Rapid-Heimspiel warten, sondern das Rückspiel an der Stamford Bridge.
Donnerstagnacht gibt es Gewissheit. Und vermutlich wieder viele gebuchte Flüge.