Einige Jahre lang war es ziemlich ruhig um Frauenförderung. Andere akute Themen überlagerten, seit der Pandemie jagt eine Krise die nächste, die klassische Gleichberechtigung trat in den Hintergrund. Jetzt tut sich wieder etwas, Female Empowerment ist der neue Begriff dafür und Frauenthemen treten wieder stärker in Erscheinung. 2025, 114 Jahre nach dem ersten Internationalen Frauentag, hat sich zwar schon viel getan, ist vieles besser geworden, aber die großen Brocken bleiben: zu wenige Frauen in Führungspositionen und in politischen Ämtern; zu wenige Frauen, die das Weltgeschehen in Politik und Wirtschaft mitbestimmen.
„Wir müssen weg von der einen Musterfrau“, sagte ein hochrangiger Manager gestern in einer Podiumsdiskussion. Denn die eine hat’s schwer, in männerdominierten Gremien. Damit sich etwas verändert, die eine im Vorstand auch wirklich etwas bewegen kann, braucht es eine halbwegs ausgewogene Zusammenstellung. Damit Allianzen nicht nur unter Männern, sondern auch unter Frauen gebildet werden können und sich so auch die Themenvielfalt verändert. „Ich will auf weiblichen Input nicht verzichten“, sagt ein anderer Manager. Diese Erkenntnis setzt sich langsam durch. Dass es sich schon lange nicht mehr schickt, wenn Männer unter sich bleiben, nützt übrigens auch.