Infos und Quellen
Genese
In Kooperation mit dem Zentrum für Medienwissen der Mediengruppe Wiener Zeitung (ZfM) entstand die Idee im Rahmen der Vorbereitung für das WZ-Engage-Event, der Frage nachzugehen, warum junge Menschen ihr Vertrauen in die Politik verloren haben. WZ-Redakteurin Verena Franke ist nämlich überzeugt, dass dieses Problem an den Parteien liegt, nicht an den Jungen.
Wenn dich u. a. dieses Thema interessiert, kannst du in einem Live-Austausch mit der WZ-Redaktion aktiv mitmachen und Inhalte mitgestalten. Melde dich für das WZ-Engage-Event am 14. September hier an.
Gesprächspartner
Manfred Zentner ist ausgebildeter AHS-Lehrer für Mathematik sowie Psychologie und Philosophie und seit 1996 in der Jugendforschung tätig. Von 1996 bis 2000 war er am Österreichischen Institut für Jugendforschung tätig, zunächst als Mitarbeiter dann in der Funktion des Geschäftsführers. Anschließend gründete er mit weiteren Expert:innen das Institut für Jugendkulturforschung, dem er bis 2013 angehörte. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department für Migration und Globalisierung der Universität für Weiterbildung Krems. Weiters ist er an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich als Vortragender in der Lehreraus- und -weiterbildung tätig. Er gehört dem Pool of European Youth Researchers (PEYR) an sowie den Jugendforschungssektionen der International Sociological Association (ISA) und der European Sociological Association (ESA). Zentner wirkte in mehreren EU-Expertengruppen zum Thema Jugend und Jugendarbeit mit (siehe z.B. „The Contribution of Youth Work in Migration and Refugee Matters“). Er ist Mitautor der internationalen Berichte des Europarats über die Jugendpolitik in Ungarn (2008) und Belgien (2011). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Jugendpolitik, außerschulische Jugendarbeit, Jugend- und Alltagskulturen, Radikalisierung Jugendlicher sowie Integration und Migration.
Daten und Fakten
Laut der diesjährigen Ö3-Jugendstudie, die vom Sozialforschungsinstitut Foresight wissenschaftlich begleitet und abschließend ausgewertet wurde, interessieren sich für Politik im engeren Sinn rund zwei Drittel der jungen Menschen. Bei Zukunftsthemen wie Klimawandel (77 Prozent), Pflege (79 Prozent) oder Bildung (73 Prozent) wurde dringender Handlungsbedarf geortet und kritisiert, dass zu wenig passiere. Auch mit Blick auf ihre eigenen Anliegen und Sorgen fühlten sich nur mehr 14 Prozent von der Politik gut vertreten. Das Vertrauen der Gen Z in die Politik fällt mit 19 Prozent dementsprechend gering aus. Vier Fünftel seien zudem pessimistisch für die Zukunft der Welt und jeweils rund 60 Prozent sehen für Europa sowie Österreich „eher schwarz“. Für das eigene Leben bleibe die Perspektive jedoch positiv: 83 Prozent sehen optimistisch in ihre Zukunft. Datengrundlage der Studie ist eine Online-Befragung, bei der insgesamt rund 30.000 junge Menschen teilgenommen haben. Für die Studie ausgewertet wurde die Zielgruppe der 16- bis 25-Jährigen, die zumindest 80 Prozent der Fragen beantwortet haben.