Startseite Politik Warum Michael Ludwig mit gleich drei Parteien sondiert

Warum Michael Ludwig mit gleich drei Parteien sondiert

von Max

Wenn es drei Parteien gebe, mit denen man eine Regierungszusammenarbeit eingehen könne, sei es klar, dass man sich davor die inhaltlichen Übereinstimmungen ansehe, betont Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky. Dass Ludwig rein aus taktischen Gründen zunächst mit allen drei Parteien redet, wird parteiintern unisono bestritten.

Gleichwohl dürften nach jetzigem Stand die Neos gute Chancen haben, wieder Ludwigs Juniorpartner zu werden. „Die Grünen sind mit ihrem starken Wahlergebnis zu teuer, inhaltlich wird es bei Themen wie Bildung und Verkehr mit ihnen schwierig. Zudem machte man mit ihnen als Koalitionspartner nicht die besten Erfahrungen“, sagt ein roter Rathaus-Funktionär zum KURIER. „Bleiben also die Neos mit der ÖVP als Joker in der Hinterhand.“ Wobei die Türkisen mit einem möglichen neuen Parteichef Markus Figl für Ludwig an Attraktivität gewinnen könnten, herrschte doch zwischen SPÖ und dem Innenstadt-Bezirksvorsteher stets bestes Einvernehmen. 

Was zur Frage führt, wie das künftige rote Regierungsteam aussieht. Grundsätzlich steht Ludwig in Personalfragen für Beständigkeit. Seit er 2018 das Bürgermeisteramt übernahm, hat er keinen seiner Stadträte ausgetauscht. Diesmal ist aber eine Neubesetzung nötig, nachdem der frühere Finanzstadtrat Peter Hanke Verkehrsminister wurde. 

Immer wieder wird Landesparteisekretärin Novak als mögliche Stadträtin genannt. Aber könnte sie das angesichts des auch in Wien enormen Spardrucks besonders schwierige Finanzressort übernehmen? „Was sie kann, ist aufräumen und mit harter Hand führen“, bejaht ein Genosse diese Frage. 

Umbau bei Ressorts

Ansonsten spricht vieles gegen größere personelle Überraschungen. „Auch das Wahlergebnis ist kein Auftrag für einen großen Umbau“, sagt der Genosse. Denkbar sind aber Verschiebungen bei den Ressortzuteilungen. 

Und Ludwig selbst? Immer wieder hieß es in den vergangenen Jahren, er wolle 2025 zum letzten Mal als Bürgermeister bei der Wahl antreten. Am Wahlabend betonte er in der ZiB2, er werde auf alle Fälle noch die ganze Legislaturperiode weitermachen. Parteiinsider folgern daraus, dass er sich auch noch der Wahl 2030 – er ist dann 69 Jahre alt – stellt. „Es würde keinen Sinn machen, wenn er kurz vor der Wahl sein Amt abgibt.“

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