Sie ist das südlichste Eiland Europas und hat gerade einmal 100 Einwohner – die kleine griechische Insel Gavdos. Mit ihren 32 Quadratkilometern ist sie bloß so groß wie der Wiener Bezirk Liesing. Doch seit einiger Zeit ist das der Insel Kreta vorgelagerte Gavdos ein neuer Hotspot illegaler Migration.
Fast täglich landen Boote, vor allem aus Libyen und Ägypten kommend, an diesen beiden Inseln an. Eine Infrastruktur für die Aufnahme fehlt komplett. Bereits zu Jahresbeginn hatte die Bürgermeisterin von Gavdos, Lilian Stefanaki, Alarm geschlagen: Man könne die Migranten „nicht einmal mit dem Nötigsten versorgen“.
„Ich habe selbst gesehen, wie ein winziges Boot mit 50 bis 60 Personen an Bord am Tripiti-Strand angekommen ist“, sagt die in Wien lebende Christine Widmoser, die auf Gavdos Urlaub machte, zum KURIER.
Zwei Einheimische hätten den Migranten geholfen, an Land zu gelangen. „Man ließ sie sich in einer Reihe aufstellen. Sie wurden dann so schnell wie möglich zunächst auf Kreta gebracht, weil es auf Gavdos für diese Menschen gar nichts gibt – zumal auch schon quasi alle touristischen Einrichtungen zugemacht haben“, erzählt die 64-Jährige.