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Was auf künftige Pensionisten zukommt

von Max

Das gesetzliche Pensionsantrittsalter, dessen Erhöhung Experten immer wieder fordern, bleibt vorerst gleich. Bei Männern liegt es bei 65 Jahren, bei Frauen steigt es bis 2033 auf diesen Wert. Was Türkis-Rot-Pink ab 2026 verschärft, ist die Korridorpension: Derzeit ist es noch möglich, mit 62 in Frühpension zu gehen, wenn man 40 Versicherungsjahre hat. Das ändert sich ab 2026. Die Voraussetzungen für die Korridorpension steigt pro Quartal um zwei Monate. Im Jänner 2026 müssen Sie also 62 Jahre und zwei Monate alt sein und 40 Jahre sowie zwei Versicherungsmonate aufweisen. Ab April kommen je zwei weitere Monate hinzu. Zielwert der Reform: 63 Lebens- und 42 Versicherungsjahre.

Ändert sich auch die Höhe der Korridorpension?

Nein. Wie bisher gelten Abschläge von 5,1 Prozent pro Jahr, wenn man vor 65 in Pension geht. Die Regierung streicht „nur“ die Option, mit 62 und massiven Abschlägen von 15,3 Prozent den Ruhestand anzutreten.

Welche Anreize setzt die Regierung, damit Menschen länger arbeiten?

Neben einem Beschäftigungspaket für Ältere feilt Türkis-Rot-Pink an einer „Teilpension“. Diese soll die Altersteilzeit, die man fünf Jahre vor dem Regelpensionsalter von 65 antreten kann, teilweise ersetzen. Bei der Altersteilzeit reduziert man die Arbeitsstunden beispielsweise um 60 Prozent und verdient etwas weniger. Sie wirkt sich aber nicht negativ auf die spätere Pensionshöhe aus. Die Teilpension soll dann möglich sein, wenn man auch in Frühpension gehen kann. Die Regierung will Altersteilzeit und Teilpension „harmonisieren“. Das dürfte heißen, dass Altersteilzeit nicht mehr möglich ist, sobald man in Teilpension gehen könnte.

Wie wirkt sich die Teilpension auf die Pensionsbezüge aus?

Im Gegensatz zur Altersteilzeit negativ. Warum? Weil ein Teil des Pensionskontos geschlossen wird. Man geht also zu einem Teil in Pension, arbeitet zum anderen Teilzeit weiter. Wöginger hat das anhand eines Beispiels dargestellt: Wer 4.000 Euro brutto verdient und mit 63 in Frühpension geht, erhält eine Nettopension von 2.121 Euro. Geht diese Person zu 50 Prozent in Teilpension, bekommt sie ab 65 rund 2.450 Euro Pension – also 350 Euro mehr. Nachteil: Hätte sie bis 65 regulär durchgearbeitet, würde sie 2.712 Euro bekommen.

Wie stark steigen die Pensionen nächstes Jahr?

Das beschließt die Regierung nach dem Sommer. Gesetzlich vorgesehen wäre eine Anpassung im Ausmaß der Inflation. Das gilt nicht für Menschen, die heuer in Pension gehen. Sie erhalten – das ist neu – 2026 50 Prozent der Pensionsanpassung. In der Vergangenheit galten für Neupensionisten diverse Modelle: volle Erhöhung, gar keine oder abhängig vom Monat des Pensionsantritts. Zuletzt gab es wegen der hohen Inflation die volle Anpassung, für 2025 waren das 4,6 Prozent. Hätte das neue Modell bereits gegolten, hätten Neupensionisten 2,3 Prozent mehr erhalten.

Gibt es auch Maßnahmen, die nicht nur kommende Pensionisten treffen?

Bisher nur die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge von 5,1 auf 6 Prozent. Sie gilt ab Juni und bedeutet, abhängig von der Pensionshöhe, Einbußen von etwa 160 bis 270 Euro pro Jahr. Sollte sich 2030 zeigen, dass alle Maßnahmen nicht die erhofften Einsparungen bringen, soll ein „Nachhaltigkeitsmechanismus“ greifen. Theoretisch wäre die nächste Regierung dann dazu verpflichtet, rigider ins System einzugreifen – und etwa das gesetzliche Antrittsalter zu erhöhen. Zweite Option: Sie schafft den Mechanismus einfach wieder ab.

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