22 Jahre sind schon was. Da kann man sich schon an jemanden gewöhnen. So lange war Kommissar Borowski als „Tatort“-Kommissar in Kiel zugange, am Sonntag löst er seinen letzten Fall. Borowski, das war der soignierte nordische Herr, der tatsächlich im Anzug ermittelt, auch keine Selbstverständlichkeit im „Tatort“, seit Schimanski im Schmuddelparka den Dresscode verändert hat. Borowskis Fälle waren meist nicht so ganz arg spannend, dafür gab es feineren Humor als in Münster. Da war auch mal eine nervige Flirterei über mehrere Folgen, die hat man aber schon verdrängt. Zuletzt waren die Drehbuchautoren selten gnädig mit ihren aussteigenden Kommissaren, eine Kugel im Rücken oder irgendeine Bombe sorgten für den Abschiedsgrund. Wenn Borowski seine verdiente Pension nicht erlebt, dann könnte das schon grantig machen. Immerhin: 22 Jahre. Da kann man sich schon an jemanden gewöhnen.
Wehe, Borowski stirbt!
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