Startseite Sport West Ham und die Suche nach der „Hackler-DNA“ » abseits.at

West Ham und die Suche nach der „Hackler-DNA“ » abseits.at

von Max

Die Hammers hatten sich sicherlich mehr vorgenommen für die neue Saison. Neuer Trainer, neue Spieler, große Hoffnungen. Begnügen muss man sich nun mit Platz 14 und vielen kritischen Fragen. Vor allem jener, ob mit David Moyes alles besser wäre.

Wäre mit Moyes bei West Ham alles besser?

Das ist wohl die zentrale Fragen bei West Ham United. Der Schotte David Moyes war letzte Saison immer wieder mit Kritik – meist aus der eigenen Führungsriege – konfrontiert.

Unverständlich, denn der 61-jährige Schotte hat lange Jahre hervorragende Arbeit beim Mittelständler aus London geleistet und ihn nachhaltig stabilisiert. Zunächst rettete er den Klub 2018 vor dem Abstieg und als alle davon ausgingen, dass man bei West Ham mit Moyes in die nächste Saison gehen würde, wurde publik, dass der ehemalige Manchester-City- und Real-Madrid-Coach Manuel Pellegrini übernehmen würde.

Nur knapp ein Jahr später übernahm Moyes aber wieder von Pellegrini, der nach einer guten Saison einen kompletten Fehlstart hinlegte. Schlussendlich rettete der Schotte die Hammers 2020 vor dem fast sicher geglaubten Abstieg. Belohnt wurde Moyes schlussendlich mit einem Langzeitvertrag. In London schien man aus dem Fehler der Vergangenheit gelernt zu haben.

In den Folgejahren führte der frühere Everton- und Manchester-United-Coach West Ham schlussendlich auf die Plätze 6, 7, 14 und 9. Mit einem geringen Budget und kluger Transferpolitik schaffte es Moyes den Klub zu stabilisieren, ihn nach Europa zu führen und gewann schlussendlich 2023 die Conference League.

Lopetegui bereits unter Druck

Mit Julen Lopetegui hat man in London seit dieser Saison einen auf dem Papier sehr renommierten Trainer, der bereits den FC Sevilla, den FC Porto, Real Madrid, die spanische Nationalmannschaft und die Wolverhampton Wanderers trainiert hat. Lange gehalten hat sich der Spanier aber nur beim FC Sevilla, den er von Unai Emery übernommen hatte und mit dem er 2020 auch die Europa League gewann, sowie beim FC Porto. Bei Real Madrid kam das Aus bereits nach drei Monaten, in Wolverhampton nach knapp mehr als sechs Monaten.

Es folgten neue Spieler um knapp 150 Millionen Euro, drei Niederlagen gegen Aston Villa, Chelsea und Manchester City, ein Unentschieden gegen Fulham, ein Sieg gegen Crystal Palace und Platz 14 in der Tabelle. Zugegeben drei Spiele, die man verlieren kann aber von einem „Trainereffekt“ merkte man in London dennoch wenig. Am Mittwoch setzte es zudem eine 1:5-Klatsche im EFL Cup in Liverpool.

Zufrieden wird man damit in London nicht sein, vor allem weil Lopetegui eine sehr gute Mannschaft von David Moyes übernommen hat, diese noch verstärkt wurde, aber nicht an die Leistungen unter dem Schotten anknüpfen konnte.

Dass der Spanier nach den bisher gezeigten Leistungen unter Druck steht, steht außer Frage. Ein Turnaround ist notwendig, will er Spekulationen um eine Rückkehr von David Moyes im Keim ersticken.

Kehrt Moyes zurück?

Ob unter David Moyes alles besser wäre, fällt in die Kategorie Kaffeesudlesen. Vielleicht sollte man eine dritte Amtszeit von David Moyes bei den Hammers aber nicht ganz ausschließen, wenn sich die Leistungen bis Dezember nicht bessern.

Die Trennung von Moyes kam jedenfalls ohne Not und mit Konstanz wäre man bei West Ham United wohl besser gefahren.

Überspitzt formuliert scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Moyes wird von einem renommierten Trainer ersetzt, damals Pellegrini, heute Lopetegui, beide können aber an die Erfolge des Vorgängers nicht anknüpfen.

Und die Ursache liegt auf der Hand: Die Hammers haben eine andere DNA. West Ham United ist ein Traditionsklub und ein Arbeiterklub und ein harter Arbeiter wie David Moyes passt zu diesem Klub wie die Faust aufs Auge.

Man sollte also nicht überrascht sein, wenn David Moyes eine dritte Amtszeit bei West Ham United bekommt, wenn Julen Lopetegui das Ruder nicht bis Jahresende herumreißen kann. Das nächste „Schicksalsspiel“ für Lopetegui steigt morgen in Brentford…

Patrick Stummer, abseits.at

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