Margo ist Anfang 20, schwanger und pleite. Ohne Ausbildung, ohne Job und auf sich allein gestellt, startet sie einen Account auf OnlyFans, um u. a. mit Nacktfotos Geld zu verdienen. Dann zieht ihr Vater Jinx, ein ehemaliger Wrestling-Profi, bei ihr ein – und Margo erkennt, dass OnlyFans und Wrestling mehr gemeinsam haben, als sie vermutet hätte.
Mit „Only Margo“ (ab 28. Jänner erhältlich) ist US-Autorin Rufi Thorpe ein unterhaltsamer, temporeicher und liebenswerter Roman über die Herausforderungen im Leben einer jungen Frau gelungen. Dass es sich um eine zunächst wild anmutende Themenmischung handelt, gibt die in Kalifornien lebende Schriftstellerin selbst zu: „Ich habe das Gefühl, dass meine Bücher anfangs immer wie schlechte Ideen klingen, als würden zu viele widersprüchliche Geschmacksrichtungen zusammenkommen“, sagt sie lachend im Gespräch mit dem KURIER.
Seit Jahren habe sie eine Figur erschaffen wollen, „die den Madonna-Hure-Komplex sprengt, die also sowohl eine wirklich gute Mutter als auch eine wirklich gute Sexarbeiterin ist“, so Thorpe. „Ich wusste lange nicht, wie ich das umsetzen sollte, weil das kulturelle Stigma gegenüber Sexarbeit in den USA so stark ist und Mütter auf ein extrem hohes Podest gestellt werden. Über ihr Verhalten wird sehr schnell geurteilt.“ Als während der Pandemie die Plattform OnlyFans regelrecht explodierte, entstand die Idee zu Margo. „Ich hatte das Gefühl, dass die Leute bei OnlyFans etwas weniger moralisch sind.“