Seit einigen Wochen können sie über die Adresse openfirmenbuch.at auch kostenlos und auch ohne Anmeldung abgerufen werden. Angeboten wird die Firmenbuchabfrage vom Wiener Softwareunternehmen Whizus. Ermöglicht wird es durch eine EU-Verordnung, die vorsieht, dass grundlegende Daten von Unternehmen, darunter auch Jahresabschlüsse, frei zugänglich gemacht werden müssen.
Bis die Firmenbuchdaten in Österreich verfügbar gemacht wurden, hat es allerdings gedauert. Die entsprechende Verordnung datiert aus dem Jahr 2023. Mitte März des heurigen Jahres wurden die Daten schließlich unter einer freien Lizenz zur Verfügung gestellt.
Download als PDF-Datei
Weil die Daten über Schnittstellen angeboten werden, können sie ohne technisches Know-how aber kaum genutzt werden. Whizus-Geschäftsführer Erik Auer wollte das ändern und sie für eine breiten Masse zugänglich machen. Jahresabschlüsse und Lagebereichte können über das offene Firmenbuch im PDF–Format heruntergeladen werden.
Geld verdient das Unternehmen, das auf Softwareentwicklung spezialisiert ist und große Firmen als Kunden hat, mit dem Angebot nicht. Die Kosten für den Betrieb des Servers – 50 bis 100 Euro im Monat, wie Auer sagt – seien verkraftbar. Man habe für Tranpsarenz sorgen wollen. Verlangen will man für die Abfragen auch künftig nichts, sagt der Whizus-Geschäftsführer. „Es ist nicht geplant, das zu monetarisieren.“
Positive Reaktionen
In Spitzenzeiten erreiche man bis zu 2.500 Abfragen täglich. Es seien viele positive Rückmeldungen eingegangen. Auch einige Verbesserungsvorschläge seien eingelangt. Nutzer in Anwaltskanzleien haben sich etwa gewünscht, dass Auszüge mit einem Zeitstempel versehen werden, um sie auch vor Gericht verwenden zu können. Auch Auer selbst nutzt das offene Firmenbuch, etwa um Umsätze von potenziellen Kunden herauszufinden oder sich über mögliche Geschäftspartner zu informieren.
Reaktionen von professionellen Dienstleistern habe es bisher keine gegeben, sagt Auer. Das liege möglicherweise auch daran, dass das Angebot von Verrechnungsstellen oder Verlagen umfangreicher sei und Kurzinfos, etwa Daten zur Geschäftsführung, auch anderswo kostenlos abgerufen werden können.
Offene Daten
Dass die Daten von Behörden zur Verfügung gestellt werden müssen, ist Teil der Strategie der EU-Kommission zu offenen Daten. Die Unternehmensdaten sind Teil einer Liste mit hochwertigen Datensätzen, die auch Geodaten, Daten zur Erdbeobachtung und Umwelt, aber auch Meteorologie und Mobilität umfassen.
Weitere Anwendungen auf Basis offener Daten werden unter der Adresse data.gv.at gesammelt.