Startseite Wirtschaft Wie es Firmen Mitarbeitern erleichtern, ihr Auto stehen zu lassen

Wie es Firmen Mitarbeitern erleichtern, ihr Auto stehen zu lassen

von Max

Für Mobilitätsmanagement Rad nicht neu erfinden

„Durch betriebliches Mobilitätsmanagement kann sich auch die öffentliche Hand hohe Ausgaben für den Straßenbau sparen“, erklärt Katharina Jaschinsky vom VCÖ. Auf Arbeitswegen sind Menschen überwiegend allein in ihrem Pkw unterwegs. Die Anzahl der fahrenden Autos zu reduzieren, bedeute auch Straßen zu schonen. Alleine schon das Bilden von Fahrgemeinschaften wäre eine Lösung, natürlich auch das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel oder die aktive Mobilität (Gehen, Radfahren etc.).

Wie man Mitarbeiter auf alternative Mobilitätsformen bringt, dafür gibt es viele Strategien. „Man muss als Unternehmen das Rad nicht neu erfinden“, sagt Jaschinsky. „Es gibt viele gute Praxisbeispiele.“ Von der Politik ist aber Beihilfe gefragt. Im Moment gebe es viele kontraproduktive Subventionen, oftmals fehlen öffentliche Verkehrsmittel. Es gebe bereits steuerliche Vergünstigungen, etwa für Jobtickets (für Öffis) und Jobräder, es könnte aber mehr davon geben.

Belohnung per App

„Die Mitarbeitermobilität macht 60 Prozent unseres CO2-Fußabdrucks aus“, erzählt Gerhard Hochreiter von der Sparkasse Oberösterreich. Die Bank ließ eine eigene App namens MINA (MIteinander NAchhaltig mobil) entwickeln, in der Mitarbeiter ihr Mobilitätsverhalten dokumentieren und durch das Erreichen von „Awards“ Vorteile freischalten können. Außerdem können sie in der App Fahrgemeinschaften bilden. Dienstwagen wurden zu 63 Prozent elektrifiziert, man kann sich auch Dienst-E-Bikes ausborgen. Die Hälfte der Kosten eines Klimatickets übernimmt die Firma. Die Maßnahmen wirken. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel steigt seit Jahren an.

Kostenloses Fahrrad-Service

Die Salzburger Landeskliniken versuchen, das Radfahren möglichst attraktiv zu machen. Die wichtigste Maßnahme sei der Bau moderner Fahrradabstellanlagen gewesen, sagt Facility Manager Christoph Langgartner. Die große Mehrheit der nun 1.500 Abstellplätze sei überdacht und unmittelbar bei den Eingängen zu den Gebäuden: „Wenn der Abstellplatz auf der anderen Straßenseite ist, wird er schon weniger gern genutzt.“ Es gibt Selfservice-Stationen und mehrmals pro Jahr „Fahrrad-Servicetage„. Dabei werden die Fahrräder der Mitarbeiter von Profis in Schuss gehalten – kostenlos. Am Betriebsgelände sind die Fahrräder außerdem gegen Diebstahl versichert. Einmal pro Jahr gibt es gemeinschaftliche Fahrradausflüge, für die man keinen Urlaubstag aufwenden muss.

Geschenkte Tankfüllung für Fahrgemeinschaften

Das Vorarlberger Oberflächentechnik-Unternehmen Collini hat Schichtarbeitern in seinem Werk Erfolgsprämien versprochen, wenn sie nur ein Monat lang probierten, anders als mit dem eigenen Auto zum Arbeitsplatz zu kommen. Auch Fahrgemeinschaften waren dabei erlaubt und bekamen als Prämie zusätzlich eine Tankfüllung geschenkt. Für die Zukunft plant man, Arbeitszeiten besser an die Abfahrtszeiten von Bussen und Zügen auszurichten.

In unter 2 Minuten vom Bahnsteig ins Büro

Energieproduzent Püspök aus dem Burgenland hat seine Standorte unmittelbar neben Bahnhöfen errichtet. In Parndorf und Wien brauche man weniger als zwei Minuten vom Bahnsteig ins Büro, sagt Geschäftsführer Lukas Püspök. Die Kosten für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Mitarbeitern werden zur Gänze vom Unternehmen übernommen. Die eigene Fahrzeugflotte ist zu 100 Prozent elektrifiziert. Eigene E-Fahrzeuge können Mitarbeiter an den Standorten kostenlos aufladen.

„Für uns hat sich das extrem bewährt. Wir glauben auch, dass wir damit ein sehr attraktiver Arbeitgeber sind“, ist Püspök überzeugt. Der Nutzen von betrieblichem Mobilitätsmanagement sei für sein Unternehmen, das auf die Erzeugung erneuerbarer Energie spezialisiert ist, „aufgelegt“: „Energiewende geht nicht ohne Verkehrswende.“

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