Im Zuge unserer neuesten „Was wurde aus“-Serie sehen wir uns den Werdegang einzelner Fußballer an, die innerhalb der letzten fünf Jahre in der österreichischen Bundesliga spielten. Wer schaffte den Durchbruch, wer musste einen Rückschritt machen und wie geht es den Ex-Bundesliga-Legionären heute?
Als der SCR Altach den jungen Kameruner Samuel Oum Gouet direkt aus dessen Heimat holte, war er gerade mal 19 Jahre alt, spielte aber dennoch bereits sein erstes Länderspiel für Kamerun, wo man traditionsgemäß jungen Spielern sehr früh zu einsetzen verhilft, damit diese am internationalen Spielermarkt Vorteile genießen. So richtig im Nationalteam etablieren konnte sich Oum Gouet allerdings erst als Altach-Spieler.
Vier Jahre lang spielte der defensive Mittelfeldspieler in Vorarlberg und avancierte nach und nach zu einem wichtigen Stammspieler auf der Zentralachse. Insgesamt 107 Pflichtspiele sowie fünf Tore und zwei Assists stehen auf der Visitenkarte des 185cm großen Mittelfeldspielers.
Nachdem er vor allem in den Jahren 2019 bis 2021 starke Leistungen für die Altacher abspulte, wurde er im Sommer 2021 zu einer begehrten Transferaktie. Unter anderem soll Angers aus der zweiten französischen Liga am Kameruner interessiert gewesen sein. Entschieden hat sich Oum Gouet allerdings für einen Transfer nach Belgien, wo er bei KV Mechelen unterschrieb.
In den folgenden zwei Jahren sollte der Defensivspieler 44 Pflichtspiele für den belgischen Erstligisten bestreiten. In seiner Premierensaison war er ein echter Leistungsträger, allerdings war er schon in seiner zweiten Saison, der Saison 2022/23, kein Stammspieler mehr. Oum Gouet verließ Belgien im Sommer 2023, um seiner Karriere in der Schweiz einen neuen Kick zu geben. Beim kleinen Klub Yverdon Sport war er anfänglich auch Stammspieler, verletzte sich allerdings im Winter und fehlte das gesamte Frühjahr. Insgesamt fiel Oum Gouet über 150 Tage verletzungsbedingt aus.
Im vergangenen Sommer 2024 wurde sein Vertrag somit erneut einvernehmlich aufgelöst und Oum Gouet übersiedelte neuerlich in ein anderes Land, um seine Karriere wieder auf das Level aus seinem ersten Jahr im belgischen Mechelen zu bringen.
Aktuell spielt der Ex-Altacher in Rumänien für Politehnika Iasi, wo er einen Vertrag für die laufende Saison besitzt. Bisher stand er für seinen neuen Klub in 28 Spielen auf dem Platz und erzielte dabei ein Tor. Auch wenn er den Weg zurück in die kamerunische Nationalmannschaft, für die er mittlerweile 25 Spiele bestritt, nicht mehr fand und seine letzte Partie für Kamerun im September 2023 bestritt, scheint sein Rumänien-Engagement die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Zwar spielt Politehnika Iasi aktuell gegen den Abstieg aus der ersten rumänischen Liga, aber Oum Gouet schaffte es sich wieder zu stabilisieren und wird wohl schon im Sommer sowohl ligaintern als auch international wieder zu einem begehrteren Spieler werden.
Sein Herzensverein in Europa dürfte allerdings Altach bleiben: Insgesamt bestritt Oum Gouet für die Vorarlberger mehr Spiele als für seine drei darauffolgenden Arbeitgeber zusammen.