Das Schreiben
Mittels eines Schreibens über acht A4-Seiten an alle rund 150 Fußballvereine des Burgenlands hat Pangl nun etliche Vorwürfe aus seiner Sicht richtiggestellt, die zuvor von Vizepräsident Konrad Renner gegen ihn in einem Protokoll verbreitet wurden. Renner ist jener Mann, der Pangl im November zum Rücktritt gedrängt hat – gemeinsam mit Johannes Wutzlhofer, der nach Pangls Rückzug zum Interimspräsidenten aufgestiegen ist und nun dauerhaft im Amt bleiben will.
In seinem Schreiben reagiert Pangl u. a. auf den Vorwurf bezüglich der beiden E-Autos. Kernaussage: Durch die Anschaffung dieser beiden Autos habe der Verband keinen finanziellen Schaden erlitten, sondern profitiert. Er (Pangl) habe dadurch auf Fahrtkosten für rund 18.000 Kilometer je 30 Cent pro Jahr verzichtet.
Pangl gesteht in seinem Brief jedoch auch einen Fehler ein. Die Auswirkungen auf den burgenländischen Autohandel und die Optik von zwei oberösterreichischen Kennzeichen habe er nicht bedacht. „Das war mein Fehler.“ Er habe deshalb aber schon im November angeboten, den Deal kostenfrei rückabwickeln zu können. Dazu kam es nicht mehr.
Die Statuten
Nun haben Unterstützer Pangls das Rennen um den Präsidentensessel neu eröffnet. Und das, obwohl Johannes Wutzlhofer längst sicher war, darauf sitzen zu bleiben. Laut Statuten ist es dem Vorstand möglich, nach Ausscheiden eines Präsidenten einen Nachfolger für die restliche Periode aus seinem Kreis einfach zu bestimmen. So will man Anwalt Wutzlhofer, zuvor als Rechtsmittelreferent Teil des Vorstandes, demnächst ganz einfach ins Amt heben.
Allerdings: Da haben offenbar rund 20 Vereine etwas dagegen. Sie wollen lieber Ex-Präsident Georg Pangl wieder im Amt sehen. Das sind mehr Vereine, als es zumindest für die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung braucht. Dazu wären laut Statuten zehn Prozent nötig – also in etwa 15 Klubs.
Gibt es eine Hauptversammlung und wird Pangl auf dieser von einem Verein vorgeschlagen, kann er sich dort zur Wahl stellen. Dies würde Wutzlhofer wiederum aus doppelter Hinsicht nicht schmecken. Denn so lange dieser nicht dauerhaft im Amt ist, kann er auch nicht – wie geplant – am 18. Mai in Bregenz zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden des ÖFB gewählt werden.