Beim Klima scheiden sich die Geister. Kaum ein Thema wird kontroversieller diskutiert als die Energie- und Klimawende.
Ein Argument ist, dass Österreich nur für 0,2 % der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Das stimmt, aber Österreich hat nur 0,1 % der Weltbevölkerung, wird dann entgegnet. Das stimmt, aber wir haben 0,4 % der Welt-Wirtschaftsleistung, so das Gegenargument.
Dieser Anteil von 0,2 Prozent, in absoluten Zahlen sind das rund 70 Millionen Tonnen CO2, darf allerdings nicht vernachlässigt werden, da es sehr viele Staaten gibt, die deutlich unter einem Prozent an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen haben.
Klar ist, dass die fossile Lobby, also die Summe aller Wirtschaftstreibenden, die mit fossilen Energien wie Öl, Gas (und kaum mehr Kohle in Österreich), viel Geld verdient hat und dieses Geschäft nicht so einfach aufgeben will. Das zeigt sicher natürlich auch in politischen Diskussionen. Die Frage, die sich vermeintlich dabei stellt, ist, dass wir und die EU (EU-Anteil an den weltweiten Emissionen sind bei etwa sieben Prozent) im globalen Wettbewerb zurückfallen würden wegen der Klimagesetzgebung und den Klimazielen. Die EU will bis 2030 Emissionen halbieren. Der Vorschlag für 2040 liegt bei minus 90 Prozent, ist aber noch nicht beschlossen.
BoKu-Professor Reinhard Steurer und WU-Professorin Sigrid Stagl nannten in einem Mediengespräch zum Klimapolitik-Wahlkampf SPÖ, Grüne und Neos als interessiert an guter Klimagesetzgebung, bei der ÖVP orten sie nur „Scheinklimaschutz“, etwa beim Vorschlag einer Investitionsoffensive in Höhe von 1 Milliarde Euro für den „Grünen Verbrenner“ – und von der FPÖ dürfte man gar keine Klimalösungen erwarten.